Xatar: Zeugenaussage zu Goldraub und Pläne mit Goldmann Entertainment


Nach dem Termin sprach der Kölner Rapper noch mit einigen Reportern und verriet, dass sich der Gerichtstermin „wie ein Klassentreffen" angefühlt habe.

Bei Xatar läuft es derzeit so gut wie bei kaum einem anderen deutschen Rapper. Neue eklatante Geschäftsideen wie ein Köfte-Imbiss, Shisha-Bars und ein internationales Musik-Label sorgen dafür, dass der Rapper mit iranischer Herkunft stets für abwechslungsreichen Gesprächsstoff sorgt. In nicht allzu ferner Zukunft soll sogar ein Film über das Leben und den Werdegang des Musikers und Geschäftsmann erscheinen, bei der Fatih Akin Regie führen wird.

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Der berühmte Goldraub von 2009

Allerdings lief es nicht immer so gut für den Rapper aus Bonn. Erst vor etwa sechs Jahren wurde Giwar Hajabi, wie Xatar mit bürgerlichen Namen heißt, aus der Haft entlassen, nachdem er einige Jahre zuvor wegen eines spektakulären Goldraubs aus dem Jahr 2009 zu acht Jahren Haft verurteilt wurde. Eine Tat, die dem Rapper extrem viel Aufmerksamkeit zusicherte und ihm eventuell sogar zu seinem Status mit verhalf, ihm aber auch bis zum heutigen Tag nachhängt und Teil seines unternehmerischen Rufs geworden ist. Mehr als neun Jahre nach seiner Verurteilung wird Xatar nun wegen des legendären Goldraubs noch einmal vor Gericht gerufen. Dieses Mal nimmt er jedoch nicht an der Anklagebank Platz, sondern sagt als Zeuge aus.

Bei der damaligen Tat soll Xatar mit weiteren Mittätern 120 Kilo Schmuck und Zahngold im Wert von 1,7 Millionen Euro aus einem fahrenden Werttransporter entwendet haben. Xatar und seine Komplizen gaben sich dabei wohl als Polizisten von der Steuerfahndung aus, um bei den Fahrern des Transporters keinen Verdacht zu schöpfen. Ein Plan, der zunächst Früchte tragen sollte. Bis zum heutigen Tag fehlt jede Spur von den Wertsachen.

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Einige Zeit später konnten Xatar und sechs weitere Komplizen aufgrund von DNA-Spuren auf dem Transporter überführt und zu jeweiligen Gefängnisstrafen von vier bis neuneinhalb Jahren Knast verurteilt werden. Obwohl Xatar als eigentlicher Kopf der Bande galt, kam er nach etwas mehr als fünf Jahren aus der Haft frei und wurde vor den Toren der deutschen Rap-Szene mit offenen Armen begrüßt. Die weitestgehend unaufgeklärte Tat ermöglichte ihm fragwürdigerweise einen gefeierten Status, den kaum ein anderer Künstler*innen im deutschsprachigen Raum genießt.

Fall immer noch nicht geschlossen

Nun zog die Staatsanwaltschaft jedoch einen weiteren siebten Verdächtigen vor Gericht, dem vorgeworfen wird, bei dem Tatvorgang einen der beteiligten Wagen gefahren zu haben und die Beute anschließend in Sicherheit gebracht zu haben. Der 36-Jährige beteuert vehement seine Unschuld.

Xatar, der nur noch als Zeuge vor Gericht stand, unterstützte die Aussage des Verdächtigen und gab an, dass dieser am besagten Tag gar nicht anwesend war. Auch weiteren Fragen der Staatsanwaltschaft zu der besagten Tat antwortete der Kölner Rapper eher wortkarg. Der Überfall würde schon einige Jahre zurückliegen und durch seine Aktivitäten als Musiker und Unternehmer sei er außerdem maximal ausgelastet. Anfangs wollte der Rapper zuerst gar nicht aussagen, allerdings wurde das nicht von der Staatsanwaltschaft gestattet.

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The Show Must Go On

Xatar wollte sich offenbar gar nicht zu sehr von dem Gerichtstermin einnehmen lassen, denn in den sozialen Medien machte er munter weiter neue Angaben zu seinem aktuellen Label-Projekt „Goldmann Music“. Dabei gab er an, in nicht allzu ferner Zeit nicht mehr als Rapper auf Instagram aktiv zu sein zu wollen. Stattdessen werde sein Account, welcher eine stolze Anzahl an 1,1 Millionen Follower*innen vorweisen kann, schon bald die Unternehmensseite des neuen internationalen Musiklabels sein.

In Zukunft werde Xatar nur noch auf Twitter und LinkedIn aktiv sein, zumindest was die soziale Medienpräsenz betrifft. Doch ein Ende seiner Musikkarriere soll das noch lange nicht bedeuten. In dem längeren Post gab der Rapper aus dem Rheingebiet an, aufgrund seines weiterhin wachsenden Teams viel mehr Zeit für seine eigentliche Musik zu haben. Daher kündigte er für dieses Jahr einen ganze Mixtape-Reihe mit dem Namen G-TAPES an, auf der er wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren möchte.

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„Ich komme dieses jahr mit einer tape reihe: DIE G-TAPES! Storytelling, aon beats, ihr wisst was ich meine! es wird hart ya zelemi. mehrere tapes die ich ohne promo pläne raushauen werde. das erste kommt auch schon jetzt bald und der birra brennt schon. augen auf 🧿 ich liebe euch alle G.“

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