Zu schlecht zum Covern


Ambitionslos & vergnügungssüchtig: Superpunk machen die tollste Soulmusik und bringen Spaß in die tristesten Tage.

Geht’s schlecht? Freund/in weg? Arbeit doof? Selbsthass? Dann brauchst du Erbauung, eine Schulter, einen Schuss Soul, ein bisschen Schwung, auch untenrum. Mensch, du brauchst Superpunk! Also:

„Hochgeliftete Soulpower-Feelings mit unprätentiöser Modpunkgeste, keine Angeberei und trotzdem ein Leben in Jeans „für Seelenmusik“, um Rocko Schamoni zu zitieren. Superpunk, die trost-spendendste Tanzkapelle des Landes, die „top old boys“ aus Hamburg, sind da. Mit ihrem dritten Album einmal SUPER-PUNK, BITTE! Danke.

Es sind Lars Bulnheim (Gitarre), Thorsten Wegner (Trommeln), Thies Mynther (Tasten) und Tim Jürgens (Bass), die aus Soul und Rock arschknackigen Pop machen, während Carsten Friedrichs singt: „Esgibt nur ein Leben, und deshalb weigere ich mich, aufzugeben.“ Wie meint er das? „Das kann der Hörer mit sich ausmachen“, sagt der hohe Hanseat. „Jeder kennt ja so dunkle Stunden, wo alles über einem zusammenzufallen droht. Für diese Momente ist dieses Lied gedacht. Damit man sich besser fühlt. „Das tut man dann auch. Wie immer bei Superpunk-ob auf Konserveoderim Konzert: Es macht Spaß. Aus Spaß fing das auch an vor sieben Jahren. Ein Haufen Freunde wollte auf Partys Lieder nachspielen , um Freibier zu bekommen. „Aber wir waren so schlecht, dass wir das Nachspielen einfach nicht gebacken kriegten „, sagt Carsten. Also schrieben Superpunk eigene Lieder und nahmen die dann auch mal auf -mit einem Acht-Spur-Mischpult, ein paar Audiokassetten und Bernd Begemann als Produzent. Die Platte hieß abisserl WAS geht IMMER, klang schrottig, erschien 1999 auf dem Hamburger Indie-lndie-Label Fidel Bastro und fand über 1000 Abnehmer. Kurz nach der Veröffentlichung ging die Band auf Tour. Am zweiten Tag spielte sie in Kassel, und niemand kam. „Wir hatten trotzdem gute Laune. Wir hatten keine Erwartungen, wollten nur Spaß.Von da an war klar: Wir machen das!“, sagt Thorsten Wegner. 2001 erschien wasser MARSCH! mit besseren Liedern auf L’Age D’Or. Die Kunde von dieser Band sickerte Stück für Stück ins Land. Menschen kamen und tanzten. Und nunnie hätte sich’s die Band in der Anfangszeit träumen lassen – ein drittes Album. Das glänzt, ist opulent. „Ich sach mal, uns kann’s gar nicht clean und sauber genug sein“, sacht Carsten Friedrichs mal. Ansonsten: gepflegte Ambitionslosigkeit. Wegener: „Lars hat mal gesagt Pas Gute an Superpunk ist, dass es nicht in Arbeit ausartet. Vielleicht will er das jetzt aber relativieren.“