Zu sich gekommen


Es ist alles im Fluss bei Bill Callahan. Chicago hatte er schon für die Aufnahmen zu ariverain’ttoomuchtoolove (2005) verlassen, das Album entstand in Willie Nelsons Studios in Spicewood/Texas. Dort fühle er sich hundertmal wohler, ließ Callahan mitteilen. „Nach Chicago kommen die Leute, um zu sterben, in jedem Alter.“ Was bedeutet Älterwerden für das Indie-Urgestein 7 „Es gibt große Sprünge in der Jugend und von der Jugend zum Erwachsenwerden. Hast du die 30 erreicht, befindest du dich auf einem Plateau, kannst vor- und zurückschauen, Geburt und Tod liegen etwa in gleicher Entfernung. Diese Perspektive wirst du nie wieder haben.“ Das neue Album woke on a whale heart folgt dem „Erzähl-Fluss“ des Vorgängers: „as/ver begann mit einem Vogel, der einem Fluss folgt, und endete mit einem Phönix,der aufsteigt. Diesmal sagt der Erzähler. Fuck this‘,begibt sich in den Fluss und schaut, wohin er ihn trägt.“ Arrangiert und coproduziert hat Neil Michael Hagerty, nicht dabei war diesmal Joanna Newsom. Bill und Joanna galten ja als unzertrennlich, aber Joonna begann ihre US-Tour an dem Tag, als ich ins Studio ging“ Callahan ist von der neuen Heimat geprägt, aber nicht zum Nashville-Boy mutiert. Er nutzt das Umfeld für eine seiner schönsten Irritiermusiken, das LP-Finale „A Man Needs A Woman Or A Man To Be A Man“. Der Künstler erzählt sein Lied: „Hör dir den Explosions Part am Schluss an, Pete Dentons Gitarre. Erst spielt er ein Chuck-Beriy-Riff, dann ein Bo-Diddley-Riff, dann Hendrix‘,Star-Spangled Banner‘. Alles in 20 Sekunden. Der Gesang orientiert sich mehr am großen Jim Reeves. Ein nobler, sehr nobler Mann.‘ »>

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