Zum Glück zurück


Der von R.E.M.und Radiohead verehrte American Music Club ist endlich wieder vereint.

Nicht schlimm, wenn man nicht weiß, was der American Music Club ist: Die letzte Platte erschien vor zehn Jahren. Jetzt kann man aufschließen: Das neue Album der sagenumwogenen Rock-Folk-Country-Band aus San Francisco um den sagenumwobenen Sänger Mark EitzeL ist Mitte September erschienen. Es ist ein Brocken -so viel Musik, Gefühl, Leid und Licht und kunstvoll arrangiertes Liedgut. Mark Eitzel freut sich, dass man sich freut, guckt aber trotzdem, als hatte er eine Zitrone verschluckt. „Die letzten acht Jahre meines Lebens waren größtenteils miserabel, und davor war auch nichts einfach“, sagt er. Rückblende: 1996, zwei Jahre nach dem besten Album, MERCURY, löste sich die 1983 gegründete Band auf, weil der Knebelvertrag mit dem Management ein Überleben finanziell unmöglich machte. Dann starb Kathleen, seine Muse, mit der er achteinhalb Jahre lebte, bis er sich zu seiner Homosexualität bekannte. Die Band weg. die beste Freundin tot. Eitzels Leben fand in Gerichtssälen, Bars und einem abgedunkelten Zimmer seines heruntergekommenen Hauses statt. Er war entweder traurig, stoned oder besoffen- oft alles zugleich. Zwischendurch nahm er sechs Solo-Alben auf. „Aber kreativ war ich nicht. Ich war am Ende ‚, sagten Dann kam die Band wieder zusammen, und nach anfänglichen Zweifeln war es wieder da, das Gefühl, dass alles möglich ist. luve SONGS FOR PATRIOTS ist ein Album gegen den Zustand der USA und für die Liebe. Eitzel kann kaum glauben, dass er Zeilen singt wie „love will set you free“: „Das ist Quatsch, aber ich will daran glauben.“