Taking Back Sunday

Happiness Is

Hopeless/Soulfood (VÖ: 14.3.)

Sehr schade: Die Pop-Punk-Pioniere aus New Jersey sind in die Arena-Rock-Falle gestolpert. Und aus der gibt es ja nur selten ein Entkommen.

Vorweg: TELL ALL YOUR FRIENDS (2002) von Taking Back Sunday war eins der besten Alben eines ganzen Genres und die musikalische Blaupause für die Schulband dieses Rezensenten. 2014 sind zwei Dinge klar.

1) Dieses Genre – Pop-Punk – hat seine besten Tage hinter sich.

2) Diese Schulband war nicht besonders gut. Und HAPPINESS IS? Nun ja. Das sechste TBS-Album wurde in der Originalbesetzung von 2002 eingespielt, die sich nach diversen personellen Rotationen vor vier Jahren wieder zusammengefunden hatte. Aber trotz einiger an ihre guten Tage erinnernder Momente überwiegt doch der Eindruck einer Band, die auf der Stelle stolpert.

Es gibt die bekannten smarten Rhythmus- und Tempowechsel, und an manchen Stellen blitzt der auf TAYF so effektive Call-And-Response-Gesang von Adam Lazzara und John Nolan auf. Aber diese Zugeständnisse an die Vergangenheit bringen wenig, wenn die einzige Innovation ein gelungenes (aber komplett in die Irre führendes) anderthalbminütiges Drone-Ambient-Intro ist. Und bei all den klischeehaften Textzeilen („The jealous boy inside me / I will tell him how to crawl“ aus „All The Way“) und von längst verpuffter Wut getriebenen Arena-Rock-Refrains kann HAPPINESS IS kaum als mehr als ein fehlgeschlagenes Experiment in Sachen musikalischer Reifung gelten.

Auch Produzent Mike Sapone, der bereits Taking Back Sundays ehemaligen Lokalrivalen Brand New bei deren Wandlung von Pop-Punk-Helden zu semikrediblen Post-Hardcore-Rockern half, kann hier nicht mehr viel retten.