11 Fakten über Leonard Cohen


1 Leonard Cohen ist ein musikalischer Spätzünder. Erst mit 33 Jahren nimmt er sein erstes Album auf und beginnt damit eine ernsthafte Musikkarriere. Zuvor war er ein zumindest bei den Kritikern erfolgreicher Schriftsteller. Dabei hatte Cohen mit der Schriftstellerei nie so richtig Geld verdient. Nach wie vor erklärt Cohen aber, er sei „in erster Linie Poet, und erst danach kommt die Musik.“

2 Gitarre lernte er nur, um Mädchen zu beeindrucken. „Meine Gedanken kreisen unentwegt um Frauen. Nur manchmal, wenn ich mich stark fühle, hört das auf.“ Mehr Erfolg beim anderen Geschlecht hatte er zunächst durch Anwendung von Hypnosetechniken. Seinem Biografen Ira B. Nadel gestand er, als Pubertierender sein Hausmädchen hypnotisiert und ausgezogen zu haben. Mit 17 Jahren gründet er das Country-Folk-Trio Euckskin Boys.

3 Cohen konnte sich sein frühes Schriftstellerleben leisten. Der am 21. September 1934 geborene Musiker, Komponist und Schriftsteller stammt aus einer wohlhabenden jüdischen Familie aus Montreal. Die Cohens hatten ein Textilunternehmen, Leonards Vater war Ingenieur, sein Großonkel später der erste Rabbi Kanadas.

4 Zum Durchbruch verhalf ihm die Folksängerin Judy Collins. Als er ihr 1966 am Telefon das Lied „Suzanne“ vorsingt, ist sie begeistert und nimmt den Song für ihr Album in My Life (1966) auf. Auf Wildflowers (1967) übernimmt sie schon drei Cohen-Songs, darunter auch „Sisters of Mercy“ Collins war es auch, die Cohen ermutigte, am 30. April 1967 bei einem Konzert gegen den Vietnamkrieg in New Yorks Town Hall zum ersten Mal auf großer Bühne zu singen. Er begann mit „Suzanne“, jedoch in der ersten Strophe ab. Erst auf Drängen Collins‘ und des Publikums kam er zurück auf die Bühne. Kurze Zeit später wird sein erstes Album ‚Songs Of Leonard Cohen“ veröffentlicht.

5 Cohen ist einer der meistgecoverten Songwriter. „Hallelujah“ ist in der Version von Jeff Buckley weltberühmt geworden und zum beste Coversong aller Zeiten gewählt worden… Man kann sich aber nicht immer aussuchen, wer einen toll findet: Die Fanseite „The Leonard Cohen Files“ leonardcohenfiles.com) listet 1500 Leonard-Cohen Covers, darunter auch Versionen von Howard pendale („Suzanne“) und Katja Ebstein („Bird O: Wire“ als „Vogel im Wind“). Neben vielen andere haben sich auch Nirvana vor Cohen verbeugt.U: Nirvana-Song „Pennyroyal Tea“ auf dem Album in utero heißt es in der dritten Strophe: „Give me a Leonard Cohen afterworld, so I can sigh eternally.“

6 Cohen hatte eine Affäre mit Janis Joplin. Nach Joplins Tod schreibt er einen Song über die kurze Beziehung und nennt ihn „Chelsea Hotel No 2“, benannt nach dem legendären New Yorker Hotel, in dem zu der Zeit neben Cohen und Joplin auch Stars wie Jimi Hendnx und Bob Dylan abstiegen. In dem Song dichtet er: „I remember you well in the Chelsea Hotel, you were famous, your heart was a legend. You told me again you preferred handsome men, but for me you would make an exception.“ (Album: NEW SKIN FOR THE OLD CEREMONY 1974)

7 Der legendäre Produzent Phil Spector engagierte nach einem Streit mit Cohen Leibwächter. Spector hatte beim Album Death Of A Ladies man am Regiepult gesessen und wollte seine Arbeit mit dieser Sicherheitsmaßnahme vor dem Zugriff des unzufriedenen Cohen schützen. Es ist das von der Kritik am kontroversesten bewertete Album Cohens. Beim Publikum stieß es nicht auf Gegenliebe, und so blieb die Zusammenarbeit Cohens mit Spector eine einmalige Sache.

8 Cohen ist nicht nur Poet, Musiker und Womanizer, er ist auch noch Mönch. 1992 zieht sich Cohen erstmals in ein buddhistisches Kloster zurück, wo er Zen-Meditation betreibt, einige Jahre später wird er unter dem Namen Jikan (der Stille) zum Mönch ernannt. In einem Interview sagt Cohen, er habe das weniger der Religion wegen getan, sondern vielmehr, um seine Freundschaft mit dem „faszinierenden“ Mönch Roshi zu intensivieren, den er 30 Jahre zuvor kennengelernt hatte und der eine Art buddhistisches Kloster betrieb.

9 Ein billiges Gerät veränderte Mitte der 80er-Jahre Cohens Komponierweise „grundlegend“, wie sein damaliger Produzent John Lissauer beobachtete: „Er hatte sich ein Casio-Keyboard gekauft, an dem er immer herumspielte. Das war eigentlich eher ein Spielzeug als ein richtiges Musikinstrument, aber es hatte großen Einfluss darauf, wie er fortan an seine Songs heranging.“

10 Mitunter leistet sich Cohen künstlerische Seitensprünge: So komponierte und schrieb er zusammen mit dem vielseitigen kanadischen Künstler Lewis Furey 1982 die Oper „Night Magic“. Eine Filmfassung des Werks wurde 1985 beim Filmfestival in Cannes vorgestellt. 1983 trat Cohen als Regisseur des Kurzfilms „I Am A Hotel“ in Erscheinung, dessen Drehbuch er auch mitverfasst hatte.

11 Leonard Cohen gibt im Herbst fünf Konzerte in Deutschland. Tourstart ist am 4. Oktober in Berlin.

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