Nach Brabus-Skandal: Wird „Mechatrap“ ein neuer Trend?

Lukas Rising mischt deutschen Freestyle-Rap mit KFZ-Handwerk. Wie das Genre „Mechatrap“ viral ging.

Luxusautos, Autoteile, Tuning-Pakete und Fälschungen — diese Begriffe dürften in den vergangenen Tagen in aller Munde gewesen sein. Nachdem die Verlobte des Brabus-CEOs, Mili Umicevic, mit einem scharfen Kommentar zu einer Mercedes G-Klasse mit gefälschtem Brabus-Tuning-Paket einen großen Streit mit PA Sports und seiner Frau Luna auslöste, scheint das Internet kaum noch ein anderes Thema zu kennen.

Online kursieren unzählige Memes und KI-generierte Videos, die den Skandal auf humorvolle Weise aufgreifen — doch ein Clip sticht aus der Flut besonders heraus: Lukas Risings „Mechatrap“. Der Musiker verbindet Freestyle-Rap mit seinem Beruf als KFZ-Mechatroniker und geht damit viral.

Brabus-Eklat inspiriert das Internet

Mit PA Sports und Brabus treffen zwei Welten aufeinander, die vielen Menschen Freude bereiten: Deutschrap und Autos. Es überrascht daher kaum, dass sich einige Nutzer:innen von dem Drama inspirieren ließen. Während in den letzten Tagen vor allem Beiträge dominierten, die sich über Mili Umicevic und das Tuning-Unternehmen Brabus lustig machten, sorgte zuletzt ein KFZ-Mechatroniker und Rapper Lukas Rising aus Grettstadt für Aufmerksamkeit.

In seinem meistgeklickten Video zeigt der 26-jährige, ausgelernte KFZ-Mechatroniker, wie er Autoteile austauscht und dabei jeden Handgriff rappend begleitet. „Hey, ist dein Motor am Vibrieren, dann müssen Kerzen rein, das musst du kapieren“, heißt es in dem Clip, den er bereits Anfang September auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte. In den vergangenen Tagen sammelte Lukas Rising damit über 200.000 Aufrufe. „Mechatrap“ nennt er das selbst geschaffene Genre — eine Verbindung aus Mechatronik und Rap. Eigentlich bewegt sich Rising, der mit bürgerlichem Namen Lukas Lommel heißt, eher im American-Rap-Bereich; eine deutschsprachige Veröffentlichung gab es bisher noch nicht.

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KFZ-Freestyle geht viral

Er scheint die Mechatrap-Videos aus Spaß zu teilen, und das mit Erfolg: Die Videos auf seinen Social-Media-Accounts erfreuen sich großer Beliebtheit. Mittlerweile hat der Rapper mehrere „Mechatrap Volumen“ herausgebracht — und seine Fans sind begeistert. „Das ist ehrlich nicht schlecht“, kommentiert einer, und „mehr davon!“ schreibt ein anderer.

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Die Beats, auf die Lukas Rising seine Zeilen legt, sind weder besonders eingängig noch zeichnen sie sich durch einen speziellen Wiedererkennungswert aus. Auch sein Freestyle ist nicht zwingend herausragend; er klingt fast gelangweilt, während er über gerissene Motorleinen und Kontaktspray („für Kontakt, hey“) rappt. Doch das scheint niemanden zu stören: Die Nachfrage ist so groß, dass der Grettstädter KFZ-Mechatroniker mittlerweile sieben „Mechatrap-Volumen“ veröffentlicht hat. Die trockenen Formulierungen, flapsigen Reime und die eher schlechte Audioqualität verleihen den Videos einen charmant-schäbigen Charakter — etwas, das im Netz offenbar gut ankommt. Humor, wie ihn auch Luna Rabea im Umgang mit dem Brabus-Skandal bewies, kommt beim Publikum gut an.

Lukas Risings Clips folgen einem ohnehin beliebten Freestyle-Phänomen. Bereits zuvor machte OG Berger, ebenfalls Rapper, mit dieser Art von Videos auf sich aufmerksam. Dort verbindet er seine Leidenschaft fürs Kochen mit Freestyle-Rap – der „Kochrap“ war geboren. Mit dem legte OG Berger online den Grundstein für den automobilen Ableger dieses Formats.

Während der Grettstädter Rapper den Brabus-Skandal zwar nicht gezielt als Inspirationsquelle nutzte, macht sich Deutschrapper PA Sports den Medienrummel um die Tuning-Firma bewusst zunutze. Zuletzt teaserte er einen neuen Song an, den er seiner Frau Luna als alternatives Geschenk schrieb — nachdem sein ursprüngliches Präsent, die Mercedes G-Klasse mit gefälschtem Brabus-Tuningpaket, „madig gemacht“ wurde.