Afrobeat-Pionier und Drummer Tony Allen ist im Alter von 79 Jahren gestorben


Der nigerianische Drummer erfand in den 1970er-Jahren gemeinsam mit Fela Kuti das Genre Afrobeat und arbeitete mit Damon Albarn an mehreren Musikprojekten.

Der ikonische nigerianische Schlagzeuger und Mitschöpfer des Afrobeat-Genres Tony Allen ist tot. Der legendäre Musiker starb am Freitag, dem 30. April, in Paris im Alter von 79 Jahren – bei der Todesursache handelte es sich laut der BBC News um ein Bauchaortenaneurysma. Allen ist vor allem durch seine Arbeit mit Fela Kuti in den 1970er-Jahren bekannt geworden und gilt bis heute als Miterfinder des Genre Afrobeat.

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Tony Allen wurde am 12. August 1940 in Lagos geboren. Mit 18 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für das Drummen, in den 1960er-Jahren lernte er den Künstler und Aktivisten Fela Kuti kennen – aus der Begegnung entwickelte sich eine jahrelange Zusammenarbeit. Allens Drum-Skills definierten den Klang vieler Alben von Fela Kuti aus den 1970ern, darunter EXPENSIVE SHIT aus dem Jahr 1975, ZOMBIE aus dem folgenden Jahr und UNKNOWN SOLDIER von 1979. Gleichzeitig begann Allen seine Solokarriere. 1975 erschien sein erstes Album JEALOSY. Fela Kutis Zitat „Ohne Tony Allen gäbe es keinen Afrobeat!“ sollte ihn weltbekannt machen.

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In einem Interview mit „The Wire“ sprach Allen darüber, wie er seinen eigenen Spielstil fand und den Afrobeat-Sound entwickelte: „Ich habe viel Jazz gehört. Ich hörte mir Blue-Note-Platten, Art Blakey, Elvin Jones, Philly Joe Jones und viele dieser Schlagzeuger an“, so der Musiker. „Aber als ich Schlagzeuger aus meinem Land spielen sah, wusste ich, dass irgendwo etwas nicht stimmte. Wie kommt es, dass sie ihre Hi-Hats nicht benutzen? Sie ist da, sie ist immer da, aber sie ist geschlossen, sie benutzen sie nicht – nun, sie haben sie benutzt, aber das Ding hat ein Pedal, wissen Sie? Ich fand, dass es wie Fahrradfahren sein sollte – man hat gute Beine, man hat die Pedalen, man muss [seine Füße] auf beide Pedale stellen, damit man sich bewegen kann.“

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Tony Allen verließ Fela Kutis Band in den 1980er-Jahren, nachdem die politischen Spannungen in Nigeria ein gefährliches Ausmaß angenommen hatten und Kuti regelmäßigen Drohungen und Anschlägen ausgesetzt war. Als Konsequenz zog Allen Mitte der 1980er nach Paris, verbrachte die ersten Jahre in Frankreich allerdings damit, seine Heroin-Abhängigkeit zu überwinden. Nachdem der Drummer jahrelang als Studiomusiker für Artists wie Manu Dibango spielte, widmete er sich in den 2000ern wieder vermehrt eigenen kreativen Projekten. So war er Teil von Damon Albarns Musikprojekt The Good, The Bad & The Queen und gründete daraufhin gemeinsam mit Albarn eine Ableger-Band namens Rocket Juice & the Moon. Im Jahr 2017 veröffentlichte Tony Allen sein letztes Soloalbum THE SOURCE.

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