American Hi-Fi: Smartes Quartett aus Boston


Die Musik: „Unsere Stücke“, sagt Sänger und Gitarrist Stacy Jones, „sind musikalisch von Bands wie Oasis oder Travis beeinflusst.“ Trotzdem imitieren die Amerikaner keinen Britpop. Sie setzen auf soliden Rock. Oder, besser gesagt, auf das, was einige Radiosender heutzutage gern als Rockpop preisen: Harte Gitarrenriffs verbinden sich mit eingängigen Popmelodien. Ein bisschen Bon Jovi, ein bisschen Mötley Crüe. Aber kein Creed – die kann Jones nicht ausstehen. „Wenn schon ein Vergleich herhalten muss“, ereifert er sich, „dann, bitte schön Lemonheads oder Foo Fighters.“ So oder so: American Hi-Fi gelingt der Spagat zwischen Alternative und Massentauglichkeit.

Die Künstler: Jahrelang hielt sich Stacy Jones dezent im Hintergrund. Er spielte bei Letters For Cleo, Aimee Mann und Veruca Salt Schlagzeug. Als sich Veruca Salt auflösten, gründete Jones mit drei alten Freunden in Boston American Hi-Fi. Dass sich jetzt alle Aufmerksamkeit auf ihn konzentriert, stört ihn nicht im Geringsten: „Obwohl ich nun Sänger bin, hat sich für mich nichts geändert. Ich bin kein typischer, egozentrischer Frontmann. Für mich zählt nur eins: Egal, wo ich stehe, ich will gute Musik machen.“ Einen Vorteil sieht Jones aber doch in seiner neuen Position: „Wenn du vorne stehst, kannst du die Mädchen besser sehen.“

Die Texte: Jones hat keine Lust, seine Lyrics zu interpretieren: „Wer jedes Wort deutet“, behauptet er, „nimmt seinen Liedern den Zauber. Meinen Stücken soll jeder nach Belieben einen eigenen Sinn geben.“ Nur so viel sei gesagt: Die Auflösung von Veruca Salt inspirierte die Stimmung der meisten Texte. Oftmals thematisiert Jones auch Identitätskrisen und Beziehungsprobleme. „Flavor Of The Weak“ etwa erzählt die Geschichte eines Mädchens, das von seinem Freund nicht respektiert wird: „Solche Songs schreibe ich, weil sich viele Menschen mit ihnen identifizieren können.“

American HiFi – American HiFi(Mercury/Universal)

www.americanhi-fi.net