Avicii: Das hier war das letzte Set von Tim Bergling vor seinem Tod


Nach Auftritten wie diesem zog Avicii sich aus dem ihm so zusetzenden Tourgeschäft zurück. Keine zwei Jahre später beging der Popstar Suizid.

Auf dem offiziellen YouTube-Kanal von Avicii wurde ein neues Video hochgeladen. Es zeigt einen Livemitschnitt seines Tracks „Addicted To You“ aus einer Show auf Ibiza am 28. August 2016.

Was man damals noch nicht wusste: Dieser Auftritt würde sein letzter sein. Der EDM-Superstar zog sich wegen mentaler und körperlicher Probleme aus dem Live-Geschäft und den damit zusammenhängenden Welttourneen zurück. Tim Bergling, wie Avicii mit bürgerlichem Namen hieß, starb am 20. April 2018 im Alter von 28 Jahren, er beging Suizid.

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Posthum erschien von ihm das Album TIM. Seine Familie gründete eine Mental-Health-Organisation. Im September 2022 gab sie bekannt, dass sie rund 75 Produzent der Aufnahme- und Veröffentlichungsrechte von Aviciis Katalog an die schwedische Firma Pophouse verkauft hätten. Das Geld wollen sie in ihre Stiftung investieren. Außerdem helfe der Deal dabei, die Musik ihres Sohnes bestmöglich weiterhin an seine Fans zu bringen, erklärte Vater Klas Bergling: „Meine Frau und ich werden älter und merken, dass wir weder die nötige Energie noch die erforderlichen Fähigkeiten dafür haben, mit den neuen Streaming- und Digital-Entwicklungen Schritt zu halten, die es aber braucht für einen so großen, internationalen Künstler wie Tim.“

Warum man auch Aviciis Musik respektieren muss

Avicii galt als einer der erfolgreichsten EDM-Künstler der vergangenen Jahre, beeinflusste das Genre maßgeblich. Zu seinen größten Hits zählen „Hey Brother“ und „Wake Me Up“ feat. Aloe Blacc. Seinen Durchbruch feierte der DJ 2013, als er sein erstes Album TRUE veröffentlichte und gemeinsam mit den ehemaligen ABBA-Mitgliedern Benny Andersson und Björn Ulvaeus die Hymne zum Eurovision Song Contest in Schweden komponierte. Ulvaeus ist auch einer der Gründer der Firma Pophouse Entertainment, die von Berglings Familie die Rechte an seiner Musik kaufte.

Die Mensch-Maschine: Was über Mental Health im Pop-Business gesagt werden muss

Im Jahr 2017 erschien mit „True Stories“ eine Doku über Avicii. In einem Musikdoku-Special im gedruckten Musikexpress schrieben wir darüber:

„Man muss kein Fan von EDM sein, um diese im positiven und negativen Sinne beeindruckende Avicii-Doku voller Faszination und Mitleid anzusehen: Regisseur Levan Tsikurishvili hat von 2011 bis 2016 den kometenhaften Aufstieg des schwedischen Teenagers Tim Bergling zu einem der gefragtesten Produzenten und DJs der Welt gefilmt. Madonna, Wyclef Jean, Chris Martin, Aloe Blacc, David Guetta und Co. schwärmen von dessen Talent, während Bergling zunehmend unter einem Magengeschwür, mentalen Problemen, Alkoholismus, Mitverdienern und der Tatsache zu kämpfen hat, vor lauter Jetset und Performance-Druck nicht mehr zu seiner eigentlichen Liebe, der Musik, zurückzufinden. Sein Rückzug aus dem Livegeschäft kam zu spät: Im April 2018 beging Bergling Suizid. Der ein halbes Jahr vorher erschienene Film legt tragischerweise nahe, wie es so weit kommen konnte.“

Für das Jahr 2023 wurde eine weitere Doku angekündigt.