Bad Bunny beim Super Bowl: Es wird schon jetzt mit ICE-Einsatz gedroht
Die Wahl des Half-Time-Show-Acts finden Republikaner:innen wie Corey Lewandowski nicht so gut – er kündigt ICE-Präsenz an
Während viele die Auswahl Bad Bunnys bei der Super Bowl Half Time Show 2026 begrüßen, fürchten Republikaner:innen eine Überpräsenz illegaler Einwanderer:innen beim Event. In einem Interview kündigt Heimatschutzministeriumsberater und Trump-Unterstützer Corey Lewandowski die Präsenz von ICE-Behörden beim Super Bowl an.
Half Time Show mit Bad Bunny: Politisches Statement?
Bad Bunny wird der erste männliche Latin-Solo-Artist bei der Half Time Show des nächsten Super Bowl sein. Auch ein politisches Statement? Das vermuten einige, hatte Bad Bunny kürzlich erst gesagt, er würde vorerst keine US-Shows spielen – aus Sorge vor Eingriffen der ICE-Behörde. Doch dann postete er auf X Folgendes: „Ich habe in den letzten Tagen darüber nachgedacht und nach Rücksprache mit meinem Team werde ich wohl doch einen Termin in den Vereinigten Staaten wahrnehmen“ — gemeint ist damit der 8. Februar 2026, Tag des Super Bowls, für die er nun als musikalischer Act angekündigt wurde.
Für Benito Antonio Martínez Ocasio, wie er bürgerlich heißt, sei die Performance ein Statement „für mein Volk, meine Kultur und unsere Geschichte“. Für Corey Lewandowski, Berater des Heimatschutzministeriums, sei die Show eine Gefahr. Die ICE-Behörden würden seinen Angaben zufolge am Super Bowl in erhöhter Zahl vertreten sein. „Es gibt keinen Ort, an dem man Menschen, die sich illegal in diesem Land aufhalten, einen sicheren Zufluchtsort bieten kann. Nicht beim Super Bowl und auch sonst nirgendwo“, erklärte er in einem Interview mit dem konservativen Politik-Kommentator Benny Johnson. „Wir werden euch finden, festnehmen, in eine Haftanstalt stecken und abschieben. Versteht, dass das für die Regierung eine sehr reale Situation ist, im Gegensatz zu früher“, fügte er hinzu.
Lewandowski arbeitete in den vorherigen Wahlkampfperioden für Donald Trump und in den vergangenen sechs Monaten seit seiner zweiten Amtseinführung haben die Razzien gegenüber Immigrant:innen in den USA stark zugenommen. So strebe die ICE-Behörde seit Mai 2026 mindestens 3.000 Festnahmen pro Tag an. Vor diesem Hintergrund entscheid sich Bad Bunny gegen die Shows in den USA, besonders nachdem er im Juni erst Zeuge einer großen ICE-Razzia in Puerto Rico geworden war.
Lewandowski: „Es ist so beschämend“
Lewandowski nimmt dieses Statement zum Anlass, Bad Bunny einen Hass auf die USA zu unterstellen. Im Interview mit Johnson sagte er: „Es ist so beschämend, dass sie sich entschieden haben, jemanden auszuwählen, der Amerika offenbar so sehr hasst, um sie beim Halbzeit-Spiel zu vertreten.“ Der Republikaner könne nicht nachvollziehen, warum gerade Bad Bunny die Half Time Show spielen soll.
Doch Bad Bunny wies die Hass-Unterstellung bereits zurück. In einem Interview mit „i-D“ erklärte der Reggeaton-Künstler: „Es gab viele Gründe, warum ich nicht in den USA aufgetreten bin, und keiner davon hatte mit Hass zu tun – ich bin dort schon oft aufgetreten. Alle [Auftritte] waren erfolgreich. Alle waren großartig. Ich habe es genossen, mit Latinos in Kontakt zu kommen, die in den USA leben.“
Die Menschen aus den USA könnten nach Puerto Rico reisen, um seine dortigen, kommenden Shows zu sehen, so Bad Bunny. Ebenso könnten Latinos und Puertoricaner:innen aus den Vereinigten Staaten zu den Konzerten in Puerto Rico oder in andere Ländern einreisen. Aber: „Es gab das Problem, dass f***ng ICE vor meinem Konzert stehen könnte. Das war etwas, worüber wir gesprochen haben und das uns sehr beunruhigt hat.“

