Batdance um Batman


Nein, das Batman-Kondom wird es nicht geben. Für „Merchandising München“, den Batman-Lizenzgeber für Deutschland, wäre ein solches Produkt „unter der Gürtellinie“. Aber ansonsten gibt es alles: Batman-Boxer Shorts ebenso wie Fledermaus-Bikinis, Batman-Autos in Matchbox-Format oder groß genug für Kinder zum Reinsitzen und mit Motor – 300 bis 500 verschiedene Produkte von rund 100 Anbietern. Traumziel: die Umsätze von Alf überholen.

„Merchandising München“ ist eine Firma des Filmhändlers Leo Kirch, der auch maßgeblich an SAT 1 beteiligt ist. Genau dieser Sender wird ab 20. September zweimal wöchentlich die Batman Fernsehserie aus den 60ern ausstrahlen.

Der Filmverleih Warner Brothers verfolgt derweil mit Genuß die Chart-Erfolge des bei der Musik-Schwester WEA erschienenen „Batdance“. Song und Video sind Werbezeit zum Nulltarif. Seit Juli laufen in 1000 Kinos Batman-Teaser (90 Sekunden), die ab August durch Trailer (zwei Minuten) ausgetauscht werden. Später kommen TV-Spots dazu. Bis „Batman“ am 26. Oktober startet, werden über zwei Millionen Mark in Werbung investiert.

Batman-Stories in den Zeitungen jagen sich, und Batman-Comics werden gleich doppelt aufgelegt – für Kinder und Erwachsene. Selten funktionierte der Medienverbund so geschmiert wie bei „Batman“. Selten aber auch konnte eine massenhafte Begeisterung so wenig erklärt werden. Das Batman-Fieber tauchte aus dem Nichts auf, genau wie der Fledermaus-Held selbst. Aber: Batman kann ebenso schnell auch wieder verschwinden!