Capital Bra in der Kritik wegen AfD-Aussage – das steckt dahinter

Früher fand Capital Bra noch klare Worte gegen die AfD – heute sieht die Sache offenbar anders aus.

Der bekannte Deutschrapper Capital Bra hat mit einer Äußerung über die AfD für Aufsehen und Kritik gesorgt. In einem Livestream mit dem Influencer Vegeraldt Belkason sagte der in Russland geborene und in der Ukraine aufgewachsene Musiker, der sich in der Vergangenheit deutlich gegen die Partei positioniert hatte: „Früher habe ich die AfD sehr, sehr, sehr, sehr kritisiert. Mittlerweile denke ich mir, bei manchen Sachen haben sie recht.“ Das berichtete unter anderem „Welt“ kürzlich.

Vor allem bei der Vergabe der deutschen Staatsbürgerschaft sehe er Ungerechtigkeiten. „Ich habe 22 deutsche Nummer-eins-Hits, ich habe vier deutsche Kinder, ich habe eine deutsche Frau gehabt“, zählte er auf. „Die geben mir trotzdem keinen deutschen Pass.“

Capital Bra klagt über Ungerechtigkeit bei Passvergabe

Der seit mehr als zwei Jahrzehnten in Deutschland lebende Künstler weiter: „Auf einmal kommen hier Leute her, die wohnen hier einen Monat, die kriegen einen deutschen Pass.“ Deutschland habe ihn „hochgebracht“, verweigere ihm aber zugleich die Staatsbürgerschaft. „Obwohl ich hier Steuern zahle in sehr großen Summen. Die wollen 45 Prozent von mir haben, aber ich gebe sie gerne ab, weil in der Ukraine wäre ich kein Rap-Star geworden.“ Damit sorgt er in den sozialen Medien natürlich für Diskussionen und teils deutliche Kritik, bekommt aber auch wenig überraschend Zustimmung von rechter Seite.

Capital Bra: Frühere Aussagen zu Rechtspopulismus und AfD

Die Aussagen stehen im deutlichen Gegensatz zu früheren Zeilen des Rappers. In dem Song „Sturmmaske auf“ mit Kollegah und Farid Bang rappte er noch: „Ich fahr’ nach Ukraine, doch mein Benz liegt tiefer, / weil mein Kofferraum ist voll mit AfD-Mitglieder/ F**** ihre Mütter, breche ihre Kiefer, und du siehst sie nie wieder so wie Kamikaze-Flieger.“ Auch in „Gutes Herz“ bezeichnete er Rechtspopulisten als Heuchler: „Eure Nazis sind schon lustig, gucken Anime, holen bei Kanacken Schnee, doch wählen dann die AfD“, zitiert ihn „Welt“.