Die Commitments


Jeder Ton ist echt. Alan Parker erzählt die Geschichte einer Band. In den Hauptrollen: Zwölf halbwüchsige Zöglinge aus Dubliner Übungskellern.

Ich wollte zeigen, wie 12 irische Cockney’s ihren Traum von Musik verwirklichen“, sagt Alan Parker, „nicht mehr und nicht weniger. Es ist dann aber doch ein wenig aufwendiger geworden …“ Da hat Regisseur Alan Parker („Midrught Express“, „Angel Heart“) recht — und auch wieder nicht. So ein unspektakulärerfreuliches, filmisches Musik-Paket hätte man dem zu stilistischem Overdressing neigenden Parker kaum mehr zugetraut. Handlung: 11 Musiker und ein selbsternannter Impresario gründen eine Band namens „Commitments“. Die Band besteht aus verwahrlosten Streunern, Pommesverkäuferinnen und überkandidelten Möchtegern-Stars, doch: Die Chemie stimmt. Ähnlich wie in seinem zuckrigen Frühwerk „Farne“ setzt Parker aus Einzelepisoden um die Hauptdarsteller seines Films das Puzzle einer Beinahe-Karriere zusammen: die ersten Schritte auf dem Weg zum Ruhm. Mittelpunkt des Films aber sind zweifellos die Versuche der „Commitments“, Soul-Evergreens wie „Chain Of Fools“ oder „Mustang Sally“ live zum Besten zu geben. Das klappt zwar nicht immer im Sinne der großen Meister, aber es ist dynamisch.

Die „Commitments“ haben im Gegensatz zu einigen Pop-Fakes jeden einzelnen (Miß-)Ton selbst zu verantworten: Alle 12 Semi-Schauspieler entstammen entweder Dubliner Bands oder gehören in anderen Funktionen der dortigen Musikszene an. Die Zusammenstellung der Film-Band war es auch, die Parker als „etwas aufwendig“ bezeichnet. Letztlich sangen, klimperten und tröteten ihm rund 3000 ambitionierte Musiker und Möchtegern-Schauspieler um die Ohren — alle in der Hoffnung, einen kleinen Part im „Commitments“-Film zu ergattern, der auf einer Romanvorlage von Tom Doyle basiert („Dublin Beat“, Ullstein). Geholfen hat am Ende oft der Zufall, wie etwa bei der Besetzung der zentralen Rolle: „Eines Tages hone ich einen kleinen, feilen Rothaarigen mit genau der Soul-Stimme singen, wie ich sie für den Film brauchte. Es war der 16jährige Andrew Strong, und er wurde unser Filmsänger , Deco‘. Nur — im Roman sah der Filmsänger ,Deco‘ noch aus wie George Michael…“