Dire Straits – On Every Street


Weiß gar nicht, was manche Leute gegen die Dire Straits haben. Sind doch solide Handwerker. Das beweisen sie sechs Jahre nach BROTHERS IN ARMS auch mit ihrem neuen Album. Daran konn selbst die Singleauskopplung „Calling Elvis“, zugegebenermaßen ein rein chartsorientierter Song für Alleshörer, nichts ändern (wie ja auch .Walk Of Life“ nicht die Qualität von BROTHERS IN ARMS herabmindern konnte). Unterm Strich beweisen Knopfler und sein Ensemble (Neuzugang: Paul Franklin an der Pedal Steel-Gitarre) ON EVERY STREET erneut, daß sie im Pop Business zur ersten Garnitur zählen. Die einstigen .Sultans Of Swing“ haben ihr feines Gespür für ebenso eingängige wie komplexe Songs gründlich kultiviert, und so schwingt man denn von filigran ausgefeilten Balladen hin zu gediegenem Softrock bis hinauf in die emotionalen Höhen von BROTHERS IN ARMS, ohne diese jedoch richtig zu erreichen. Mark Knopfler an der Gitarre erweist sich einmal mehr als Meister des Augenblicks, setzt kurze, aber intensive Akzente und spielt den Blues (.Fade To Black“), als habe seine Seele über Nacht schwarze Punkte bekommen. Phänomenal auch nach wie vor die atmosphärische Dichte mancher Dire Stroits-Titel, die den Zuhörer beinahe unweigerlich in ihren Bann schlägt. ON EVERY STREET erreicht zwar nicht ganz die einsame Klasse von BROTHERS IN ARMS, besticht ober fast durchgehend mit einem Niveau, von dem andere Bands zeitlebens nur träumen können — perfekter Pop, der in jede Pore dringt.