History


Seit vier Dekaden singen die Beach Boys das Hohelied des Surfens und der California Girls, immer wieder jedoch wurden sie von Karrieretiefs und Schicksalschlägen gebeutelt. 1961 von den drei Wilson-Brüdern Dennis, Brian und Carl sowie Cousin Mike Love und Al Jardine gegründet, entsprachen die Strandjungs mit ihrer raffinierten Mixtur aus Chuck Berrys Rhythm’n’Blues, Ventures-Instrumentals und dem vierstimmigen Harmoniegesang der Four Freshmen zunächst dem Image harmloser Saubermänner. Evergreens wie „Surfin‘ U.S.A.“, „Fun, Fun, Fun“ oder „I Get Around“ ließen die Kassen klingeln. Jedoch litten die Wilson-Brüder unter dem sadistischen Erziehungsstil von Familienoberhaupt Murray Wilson, einem gescheiterten Gelegenheitskomponisten. Besonders der hochbegabte Brian, seit frühester Jugend auf einem Ohr taub, hielt dem Druck einer Popstarkarriere nicht stand. Er zog sich 1965 aus dem Gruppenverband zurück, seinen Platz übernahm Bruce Johnston. Brian verfiel unter dem Einfluß von Alkohol und Drogen immer mehr in Depressionen. Von seinem ambitioniertesten Projekt, „Smile“, erschienen nur Bruchstücke auf SMILEY SMILE (1967). Zu Beginn der 70er Jahre versuchten die Beach Boys, sich von ihrem Surfer-Image zu lösen. Die durchaus interessanten Alben wie etwa SURF’S UP wurden vom Publkum jedoch ignoriert. Spiritus Rector Brian Wilson verbrachte schließlich, zeitweise gar entmündigt, anderthalb Jahrzehnte in psychiatrischer Therapie. Mike Love und der ebenfalls mit Suchtproblemen kämpfende Dennis Wilson rivalisierten derweil um die Band-Vorherrschaft. Nach Dennis‘ Tod 1983 steuerte der von östlicher Philosophie beflügelte Love diktatorisch das Boot. Mit „Kokomo“ gelang den Beach Boys 1988 ihr bis heute letzter Nummer Eins-Hit. Erst in den letzten Jahren gesellte sich der mental einigermaßen genesene Brian sporadisch wieder zur Band.