Hüsker Dü: Legendär, aber letzten Endes doch erfolglos: Das Trio aus Minneapolis scheiterte an Frust und Drogen.


Die Wege der Popmusik sind unergründlich. Zum Beispiel dann, wenn man einen Blick auf R.E.M. und Hüsker Dü wirft: Beide Bands sind im amerikanischen Post-Punk geerdet; beide haben in den 80ern die Rockmusik entscheidend geprägt. Mit der Konsequenz, dass R.E.M. heute Superstars sind – und Hüsker Du vor allem eins: die Könige der Referenzlisten. Unglaublich, wer sich von ihnen inspiriert fühlt. Grandiose Bands wie die Pixies, schlimme wie Soul Asylum und nicht zuletzt zahlreiche Indies, die ob Hüsker Düs Vorreiterrolle überhaupt erst einen Plattenvertrag erhielten, file under: Superchunk. Gegründet wurden Hüsker Du 1979, Gitarrist Bob Mould lernte den Drummer Grant Hart in einem Plattenladen kennen; Bassmann Greg Norton komplettierte das Trio. Von Belang war jedoch nur das Songwriterduo Mould und Hart. Die beiden teilten eine Vorliebe für Punk und Hardcore, sämtliche Gesangsparts und hatten vor allem eins: ein Händchen dafür, wie man über Punk- und Hardcore-Rhythmen eingängige Pop-Melodien legen konnte. 1984 veröffentlichten sie ihr vielgelobtes Album „Zen Arcade“, 1986 war dann mit „Candy Apple Grey“ der erste Major-Release dran. Obwohl das Werk prima ankam, war die Luft weitgehend raus. Mould und Hart stritten sich ständig, und diverse Drogen bekamen ihnen auch nicht gut. 1988 lösten sich Hüsker Du auf, und Mould – mittlerweile drogenfrei – widmete sich seiner neuen Band Sugar. Nach dem Split selbiger verdingte er sich als Ansager in der World Wrestling Foundation, hat dieser Tage aber ein neues Album namens „Modulate“ auf dem Markt.

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