Lady Gaga: Polizei verhinderte Anschlag auf Show mit Millionenpublikum
Nur wenige Stunden vor Konzertbeginn wurden zwei Verdächtige festgenommen.

Am 3. Mai 2025 gab Lady Gaga in Rio de Janeiro ein kostenloses Konzert am Strand von Copacabana – und brach mit rund 2,1 Millionen Besucher:innen einen Rekord. Wie die brasilianische Polizei am 4. Mai nun mitteilte, wurden im Vorhinein zwei Personen im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Sprengstoffanschlag auf die Show verhaftet.
Radikalisierung durch die sozialen Medien
Einer der Verdächtigen soll „Spiegel“ zufolge der Anführer einer Gruppe sein, die über soziale Netzwerke Hass verbreitet und versucht, junge Menschen zu radikalisieren. Bei dem zweiten soll es sich um einen Jugendlichen handeln. Die zuständige Behörde teilte mit: „Der Plan wurde als kollektive Herausforderung dargestellt, mit dem Ziel, in den sozialen Netzwerken bekannt zu werden.“ Vor allem Kinder, Jugendliche und die LGBTQ+-Gemeinschaft sollen mutmaßlich Ziel des geplanten Anschlags gewesen sein. Möglicherweise war dabei die Nutzung von Sprengstoff und Molotowcocktails, aber auch ein gezielter Bombenanschlag geplant.
Genauere Angaben zum angeblichen Attentat gibt es derweil nicht. Auch ist unbekannt, welche Rolle die beiden festgenommenen Personen im Detail dabei spielen sollten. Im Internet habe die besagte Gruppe sich jedoch als „Little Monsters“ – der Spitzname der Gaga-Fans – ausgegeben. Damit wollte man angeblich gezielt Jugendliche erreichen und sie in „Netzwerke mit gewalttätigen und selbstzerstörerischen Inhalten“ locken, so das brasilianische Justizministerium.
Trotz erkanntem Risiko wurde die Veranstaltung nicht abgesagt
Im Zuge der Verhaftungen kam es auch zu einer Reihe von Razzien in den Wohnungen von 15 Verdächtigen in mehreren brasilianischen Bundesstaaten. Dabei wurden Telefone und andere elektronische Geräte beschlagnahmt. Ob auch tatsächlich selbstgebaute Bomben und / oder Waffen gefunden wurden, erwähnte die Polizei nicht.
Obwohl die Verhaftungen nur wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn stattfanden, konnte das Konzert letztlich ohne Unterbrechungen stattfinden. „Billboard“ zufolge warf dies bei einigen Fragen bezüglich der Schwere der Bedrohung auf. In anderen Fällen führten ähnliche Bedrohungen schon zur Absage von Gigs, wie 2024 bei den Shows von Taylor Swift in Wien. Die Polizei habe aber vor der Großveranstaltung nichts über den angeblichen Anschlag öffentlich gemeldet, um „Panik“ und „Informationsverzerrungen“ zu vermeiden.
Lady Gaga selber wurde nicht informiert
Ein Sprecher der Sängerin äußerte sich ebenfalls zu dem Thema. Gaga und ihr Team hätten angeblich selbst erst „durch Medienberichte von dieser angeblichen Drohung erfahren“. „Vor und während der Show gab es keine bekannten Sicherheitsbedenken, noch gab es irgendeine Mitteilung von der Polizei oder den Behörden an Lady Gaga bezüglich möglicher Risiken. Ihr Team hat während der gesamten Planung und Durchführung des Konzerts eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet und alle Parteien waren von den Sicherheitsmaßnahmen überzeugt“, so der Sprecher.
Insgesamt waren bei der Veranstaltung rund 5.200 Militär- und Polizeibeamte im Einsatz. Auch Überwachung durch Drohnen und Techniken der Gesichtserkennung sollen eingesetzt worden sein.
Lady Gaga bedankte sich in einem Post am 4. Mai bei ihren Fans für das Konzert, erwähnte dabei jedoch nicht die Berichte über den mutmaßlich geplanten Anschlag.
Unter anderem schrieb sie: „Nichts konnte mich auf das Gefühl vorbereiten, das ich während der Show gestern Abend hatte – der absolute Stolz und die Freude, die ich empfand, als ich für die Menschen in Brasilien sang. Der Anblick der Menge während meiner Eröffnungslieder hat mir den Atem geraubt.“