Braucht man zukünftig neben dem Ticket noch seinen Impfpass für den Konzertbesuch? Für den US-Rapper Lupe Fiasco muss diese Frage unbedingt bejaht werden. Wer zu seinen nächsten Shows kommen möchte, der muss bereits gegen das Coronavirus geimpft sein, verkündete der Musiker nun auf seinen Social-Media-Kanälen. Könnte dieses Konzept weltweit zur Realität werden?
Für Konzerte und Festivals sah es im Jahr 2020 gelinde gesagt mau aus. Die exorbitant steigenden Corona-Infektionszahlen weltweit ließen selbst die stursten Regierungschef*innen an die Vernunft der Menschen appellieren, sich an die festgelegten Hygiene-Maßnahmen zu halten. Gigs, Tourneen und andere Großveranstaltungen wurden weitestgehend abgesagt, um die Verbreitung des Virus‘ nicht unnötig voranzutreiben. Künstler*innen und Musik-Fans sehnen sich derweil sehnlichst eine Rückkehr zur Normalität herbei. Ob dies mithilfe der neuen Impfstoffe bald passieren kann, ist noch fraglich, jedoch sind sie für viele ein Hoffnungsschimmer in diesen schwierigen Zeiten. So auch für Lupe Fiasco, der kürzlich via Instagram bekanntgab, dass er in Zukunft nur noch Leute mit nachweisbarer Corona-Impfung auf seine Konzerte lassen wird.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Da das Thema der Zwangsimpfung weiterhin hitzige Debatten auslöst, scheint der Gegenwind gegen die Ansage des Rappers vorprogrammiert. So teilten sich die Fans von Lupe Fiasco nun in Unterstützer*innen und Kritiker*innen auf. Der Musiker scheint die Lage jedoch sehr ernst zu nehmen und positioniert sich stark gegenüber Impfgegner*innen auf Twitter: Er will sich nicht weiter mit nicht belegbaren Fakten abgeben.
I waiting on y’all alternative. I really am. Everytime I faithfully study this “medical black wokeness” it ends up being a bunch of bullshit promoted by folks selling seamoss shakes and possessing the scientific depth of a bag of flamin hots. Some of us actually stayed in school https://t.co/OCUvXl7f33
— TAPE TAPE & HOUSE EP NOW PLAYING (@LupeFiasco) November 29, 2020
Dass es sich bei einer Impfpflicht für Gigs um eine weltweit anwendbare Strategie handeln könnte, ist nicht abwegig. Die Bereitschaft hierfür wäre angesichts des Kunst- und Kulturentzugs, unter dem aktuell Künstler*innen und Fans gleichermaßen leiden, wahrscheinlich groß. Innerhalb der Prioritätenliste für zukünftige Impfungen müssten sich junge Konzertbesucher*innen aber zunächst hinten anstellen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) der Robert-Koch-Instituts hat in ihrem ersten Entwurf einer Impfrangordnung deutlich gemacht, dass es zunächst darum ginge, in Deutschland ältere Menschen (über 80 Jahre) und Menschen in Gesundheitsberufen zu schützen.