Maximo Park – A certain trigger


A CERTAIN TRIGGER wird im Mai erscheinen. Die Schatten, die dieses Ereignis vorauswirft, sind lang. Es wird spannend.

Die Spatzen pfeifen es von allen Dächern: Maximo Park werden groß. Vielleicht so groß wie Franz Ferdinand. Und da „Franz Ferdinand“ mittlerweile ein Synonym für „Erfolg“ ist, ist dieser Vergleich Ehre und Bürde gleichermaßen für das sympathische Quintett aus Newcastle Upon Tyne: Ehre, weil ihnen zurecht großes Potential zugetraut wird. Bürde, weil man ihnen vor lauter Überschwang eine eigene Handschrift absprechen könnte und sie sich permanent an den netten Schotten messen lassen müssen. Dabei haben Maximo Park so viele eigene Lieder zu singen, so viele eigene Geschichten zu erzählen: Sänger Paul Smith beispielsweise landete angeblich nur bei der Band, weil er besoffen auf einer Party lauthals und überzeugend Stevie Wonders „Superstition“ mitgrölte. „Und weil ich so gut posen kann“, wirft er lachend ein. In der Tat: Live gestikuliert Paul, rollt mit den Augen, bläst sich die Haare aus der Stirn und wirft sich in immer neue kokette Posen, während sich seine Bandkollegen Lukas Wooller, Tom English, Archis Tiku und Duncan Lloyd schmunzelnd die Seele aus dem Leib rocken. Im Vorraum des Londoner Eastcote-Aufhahmestudios (Produzent Paul Epworth zeichnet unter anderem auch für den Sound von Bloc Party und The Streets verantwortlich), in dem vorletzte Hand an das Album A CERTAIN TRIGGER gelegt wird, gibt sich Paul wesentlich unglamouröser und balanciert vorsichtig einen Teller Hühner-Curry auf den Knien. „Auf der Bühne bin ich eine Art Kunstfigur“, sagt er. „Das genieße ich auch. Doch privat bin ich ein sehr schüchterner, nachdenklicher Mensch. Ich glaube aber, daß bei einer guten Popband auch visuell was passieren muß, damit sie mitreißend ist. Und wir wollen die Leute unbedingt mitreißen.“ Wenn man schon eine Band gründet – da sind sich Smith und seine Kollegen einig – muß man es auch richtig machen. „Sonst kann man es auch gleich lassen“, meint Tom English. Mit dieser Grundeinstellung und fünffachem Talent im Nacken ist es eigentlich kein Wunder, daß A CERTAIN TRIGGER vor hymnentauglichen Hits nur so strotzt. Neben den Singles „The Coast Is Always Changing“ und „Apply Some Pressure“ gibt es eine Menge Abwechslungsreichtum zu entdecken, der garantiert länger als einen Sommer vorhält. Grund, deshalb schon im Vorfeld abzuheben, sieht Paul Smith nicht: „Sicherlich sind wir stolz auf das Album. Sicherlich finden wir es gut. Aber wie können wir wissen, ob die anderen es auch gutfinden werden? Ich denke, es ist besser, auf dem Boden zu bleiben und keine großen Erwartungen zu hegen. Das kann sonst böse nach hinten losgehen.“ So konzentriert man sich lieber schon aufs nächste Album. „Wir sind mittlerweile so eingespielt, daß wir uns alle etwas mehr trauen“, freut sich Paul. „Angefangen haben wir mit einer Single im Eigenvertrieb. Jetzt haben wir mit Warp ein tolles Label und somit ein viel größeres Forum. Das muß man doch ausnutzen!“ Recht hat er. Denn wer weiß, ob Maximo Park künftig viel Zeit für Songwriting haben werden? Um diese Band wird man sich dieses Jahr reißen.