Nach neuen Missbrauchsvorwürfen: Brian May verteidigt „Bohemian Rhapsody“-Regisseur Bryan Singer – und entschuldigt sich später dafür


Der Queen-Gitarrist ist auch der Aufforderung eines Fans nachgekommen und entfolgte dem Filmemacher bei Instagram.

Nachdem ein im US-Magazin „The Atlantic“ veröffentlichter Artikel neue Missbrauchsvorwürfe gegen Regisseur Bryan Singer aufwarf, wandten sich empörte Instagram-Nutzer an Queen-Gitarristen Brian May. Der Grund: Der Musiker, der als Executive Producer mit Singer zusammen am Queen-Biopic „Bohemian Rhapsody“ gearbeitet hat, folgte dem in Ungnade gefallenen Filmemacher noch auf der sozialen Plattform – sehr zum Unmut vieler Fans. Nachdem ein User namens @sue.nl May dazu aufforderte, Singer das Instagram-Abonnement zu kündigen, reagierte dieser sichtlich angefressen und antwortete:

„Du solltest dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmern und aufhören mir zu sagen, was ich zu tun habe. Und du solltest lernen zu respektieren, dass ein Mann oder eine Frau so lange unschuldig sind, bis das Gegenteil bewiesen wurde.“

https://twitter.com/Ceilidhann/status/1088509994054680578

Die große Mehrheit von Mays Instagram-Followern nahm seinen Kommentar als Verteidigung Singers wahr, dem Geschlechtsverkehr mit und Missbrauch von mehreren minderjährigen Jungen vorgeworfen wird. Auf den daraufhin einsetzenden Shitstorm reagierte Brian May nur Stunden später mit einem ausgiebigen Kommentar, den er mit einer Entschuldigung für seinen „forschen und rücksichtslosen“ Ton begann.

May erklärte im Folgenden:

„Ich habe nun realisiert, dass ich vollkommen falsch lag. Du (Instagram-Userin Sue) hast eigentlich nur versucht, mich zu schützen, wofür ich mich bei dir bedanken möchte. Es ist beschämend zu sehen, was für einen Effekt meine Worte hatten. Ich hatte keine Ahnung, dass meine Worte, jemand sei unschuldig bis anderes bewiesen sei, als „Verteidigung“ von Bryan Singer interpretiert werden könnten. Das war absolut nicht meine Absicht.“

„Bohemian Rhapsody“ und „Rocketman“: Was das Regie-Chaos mit dem Film über Elton John zu tun hat

May schrieb des Weiteren, dass der einzige Grund, Singer auf Instagram zu folgen, gewesen sei, dass sie gemeinsam an einem Projekt gearbeitet hätten („Bohemian Rhapsody“, Anm.) und es ihm bis jetzt nicht in den Sinn gekommen sei, ihm zu entfolgen. Dies habe er jetzt jedoch nachgeholt.

Brian Mays Instagram-Post samt Stellungnahme findet Ihr hier:

https://www.instagram.com/p/BtC0bhZhfeH/?utm_source=ig_embed

Singer, dessen Verschwinden vom „Bohemian Rhapsody“-Set von diversen Medien und in sozialen Netzwerken in Zusammenhang mit den Enthüllungen im Zuge der #metoo-Debatte gebracht wurde, wusste schon seit einiger Zeit von der bevorstehenden Veröffentlichung des Artikels, der ihn nun anscheinend auch bei Brian May in Ungnade hat fallen lassen.

Neue Missbrauchsvorwürfe gegen „Bohemian Rhapsody“-Regisseur Bryan Singer

„Seit einiger Zeit weiß ich, dass es bald einen negativen Artikel über mich geben wird“, teilte Singer im Oktober auf Instagram mit. Weiter: „Es werden Vermutungen aufgestellt, die völlig aus der Luft gegriffen sind“. Singer bezog sich vermutlich auf den jetzt im „Atlantic“ erschienenen Artikel, der damals noch für das Magazin „The Esquire“ publiziert werden sollte.

Den gesamten Artikel im Original könnt Ihr auf der Website des „Atlantic“ nachlesen. 

„Bohemian Rhapsody“: Deshalb ruiniert Live Aid den Film über Queen und Freddie Mercury