Neue Bibel-Variante


Als Jesus Christus bereits am , Kreuz hängt, tritt ein „Schutzengel“ zu ihm und erklärt dem Messiahs, er habe genug gelitten und dürfe von jetzt an wie ein gewöhnlicher Sterblicher leben. Jesus steigt vom Kreuz, heiratet Maria Magdalena, hat Kinder, geht arbeiten und lebt nach Marias Tod mit den Schwestern des Lazarus zusammen. Erst als er auf dem Totenbett liegt, suchen ihn einige seiner Jünger auf, entlarven den Engel als Teufel, und Jesus muß feststellen, daß Satan ihn schließlich doch erfolgreich in Versuchung führte. Reumütig kehrt er ans Kreuz zurück. Diese Episode ist der einzige wesentliche Unterschied zwischen dem Drehbuch zu Martin Scorseses Chnstus-Film und der Bibel. Die Protestwelle, die der Film in Amerika auslöste, ist da nur schwer nachzuvollziehen.

Nach bösen Alltags-Stories („Taxi Driver“) oder sendungsbewußtem Pop-Gehopse (Michael Jacksons „Bad“Video) hat sich der „gläubige Katholik“ Scorsese diesmal eben an einen der großen Film-Stoffe gewagt. „Die letzte Versuchung“ erzählt das Leben Christi ohne Glorifizierung, aber mit dem psychologisch-scharfen und optisch-nüchternen Blick des SOer-Jahre-Kinos. Mit David Bowie als Pontius Pilatus, John Lurie als Jünger Johannes, sowie einem Soundtrack von Peter Gabriel.