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Yappadappaduuuuh! Endlich, die Rettung! AIDS besiegt AIDK („Auflage In Den Keller“), die tödliche Krankheit, die so viele Zeitschriftenorgane in letzter Zeit mit dem Virus „Leserschwund“ lämmerlich dahinsterben ließ. AIDS hingegen garantiert immer eine knackig-kurze Headline!

¿ ME/SOUNDS, bislang eine AIDS-freie Zone, trägt diesem Umstand Rechnung, beugt vor und berichtet fortan verschärft von der AIDS-Front: Zur Einstimmung sehen Sie linkerhand eine Karikatur, die das Cover der wiederveröffentlichten „Sexual Rapping“-Single von T. Ski Valley ziert. Als Soundtrack zur Gummi-Balz ist die Hardcore-Bumsversion des Marvin Gaye-Titels „Sexual Healing“ bestens geeignet!

¿ Die Zeichen der Zeit erkannt haben beispielsweise die neuen bösen Buben des US-Showbiz, The Bea-Stie Boys. Verlangen Sie doch in ihren Engagementverträgen neben Gage, Equipement und leiblichem Wohl neuerdings auch eine Auswahl Kondome in der Garderobe. Werden die speziellen Marken nicht geliefert, drohen die Boys, notfalls ein Konzert abzusagen.

¿ Weit vorne wieder die Briten: In einem Anti-AIDS-TV-Spot zeigt FGTH-Sänger Holly Johnson an Hand einer Banane, wie man so ein Gerät überhaupt handhabt. That’s what friends are for?

¿ Abteilung: „Die-Fünfziger-haben-Stevie Wonder und Liz Taylor uns-wieder!“ Einige amerikanische Versicherungskonzerne lehnen es mittlerweile ab, mit Pop-Stars Lebensversicherungen abzuschließen. Durch den lockeren Lebenswandel gehören Musiker dort zur AIDS-Risikogruppe! Na? Schnurrbartträger Gauweiler? Das war‘ doch was! B Den ersten Grammy für den ersten AIDS-Song ergatterten Stevie Wonder und seine Freunde mit dem Rührstück „That’s What Friends Are For“. Wer nun meint, der Titel des Songs entbehre angesichts der Problematik nicht einer ungewollten Zweideutigkeit, dem sei gesagt: Die eingespielte Kohle zählt, und nur die Kohle! (Über 1 Million Dollar für die Forschung!) ¿ Huey Lewis zeigt nun links, wie man am effektivsten einer Ansteckung entgehen kann. Frei nach dem Motto der Georgia Satellites heißt es da: „Keep Your Hands To Yourself“. Nichtsdestotrotz stiftete Huey eine Viertelmillion Dollar für die amerikanische AIDS-Hilfe. Einfach so. ¿ Wir wechseln das Thema. Der wiederauferstandene Boy George — seine Single „Everything I Own“ war in England Nr. 1 — nahm unlängst an einer Party teil, die zu Ehren von Cynthia Payne gegeben wurde. Frau Payne ist jene Puff-Mutti, die angeklagt war, Im Süden Londons ein Etablissement betrieben zu haben, in dem auch ehrwürdige „Members of Parliamenf“ aus- und eingegangen sein sollen. Madame wurden freigesprochen — und somit kann auch der bei uns schon angelaufene Film „Personal Service“ auf der Insel starten. Der köstliche Streifen mit Julie Walters in der Hauptrolle erzählt die Geschichte des sündigen Bordells.

I Abteilung: „Deutscher-Stahl-hoch-im-Kurs!“: Designer-Rocker Robert Palmer fragte bei den Hannoveraner Scorpions an, ob man nicht gemeinsam ein Liedlein herstellen möchte. Die Verbindung hat Skorpions-Produzent Dieter Dirks hergestellt, der demnächst mit Herrn Palmer arbeiten soll. Leider hat man seitens der Scorpions genug Streß am Hut, um das nächste Album abzuschließen; daher bleibt für die Nebenbeschäftigung vorerst keine Zeit.

¿ Michael Wagener, germanischer Metal-Producer im US-Exit (Accept, Alice Cooper), nimmt sich ab Juni die Ingolstädter Härtlinge Bonfire in Los Angeles zur Brust. Songschreibertechnisch werden so kompetente Herren wie Don Dokken und Jack Ponti (Bon Jovi) unterstutzend wirken. ¿ Nachrichten aus der Hochfinanz: Heimlich, still und leise lief Belinda Carlisles (Ex-GoGos) Schallplattenvertrag mit I.R.S. aus. Die Firma hatte schlichtweg die Termine für eine Vertragserneuerung verschlafen. Nun reißen sich Geffen und MCA um das Mädel und wollen schon über eine Million Dollar Prämie zahlen — eine Summe, die sich die kleine I.R.S. nicht leisten kann. Firmenboß Miles Copeland (auch Police-Manager) fand Trost bei der Newcomenn Rosie Vela, die er ab sofort zu betreuen gedenkt. ¿ Die 450.000 Dollar, die Rambo Bohlen laut US-lnsider-Geruchten für seine Dienste an Stallone-Gattin Birgit Nielson bekommen haben soll, glauben wir nichl ganz. Kassieren doch Größen wie Bob Clearmountam (Springsteen, Bryan Adams) nur circa 200.000 und 4-6 Lizenzpunkte. Wir hoffen, das Finanzamt Hamburg wird die Sache aufklären… I Nichts mehr aufzuklären gibt’s bei Alt-Elektroniker Gary Numan, dessen ambitioniertes Label-Projekt NUMA vor einigen Wochen Konkurs anmelden mußte. Der passionierte Hobby-Flieger gibt vor allem dem britischen Radio die Schuld, das aus lauter Bösartigkeit seine Platten nicht über den Äther jagte. Warum wohl? Egal, Gary gibt nicht auf und arbeitet an seiner nächsten Schallplatte. Wir wünschen einen guten Flug!

„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Gruftigste im Land?“ Bisher kam die Antwort immer wie aus der Pistole geschossen: „Siouxsie Sioux natürlich, wer denn sonst?“ Jetzt ist sich das Spieglein da nicht mehr so sicher. Erstens haben sich Siouxsie And The Banshees plötzlich auf Cover-Versionen von Rock-, Pop- und Blues-Klassikern verlegt, und zweitens hat sich die große Dame des britischen Undergrounds nun auch noch von ihren pechschwarzen Perücken getrennt. Das hier sind erstmals die echten Haare!

Folo; A. Corbin/Photo Selectton

Fast könnte man hinter der ganzen Aufregung einen genialen PR-Coup des gewieften Konzertveranstalters Marcel Avram (Mama-Concerts) vermuten. Da prangte doch glatt sein Konterfei auf 9000 Stück 500 Mark-Scheinen, die — nach einer Idee von Münchens Jung-Gasfronomen Michael Käfer — als Geburtstagspräsent während einer Tina Turner-Party in Käfers Disco Pl von der Decke regneten. Nachdem einige Gäste die falschen Scheine eingesteckt hatten und spaßeshalber am nächsten Tag damit offene Rechnungen begleichen wollten, war der Wirbel perfekt. Das Landeskriminalamt besuchte Herrn Avram, um den Rest der Scheine zu beschlagnahmen; der Käfer-Michi bekommt samt seiner Druckerei eine saftige Ordnungsstrafe aufgebrummt. Denn merke: Wer Banknoten nachmacht oder verfälscht, oder nachgemachte in Umlauf bringt, wird mit einer Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft. Steht auf jedem Geldschein, sogar auf der Rückseite des corpus delicti!

ME/SOUNDS liebste Koloratur-Sopranistin, Prinzessin Stephanie aus Rouletto-Land, traf in Paris auf die amerikanische Fetzenlady Cindy Lauper, um Fragen der Frau im Rockgeschäft zu erörtern. Wie aus dem Umfeld der diskutierenden Damen zu erfahren war, wurde der philosophisch höchstehende Diskurs hauptsächlich von der Frage getragen, ob Seidenraupen-Lidschatten tatsächlich ihr Geld wert sind oder nicht.

Madonna und Gatte Sean Penn wurden in Hollywood für den „Razzie“ nominiert; das Gegenstück zum Oscar zeichnet die schlechtesten Leistungen im Leinwand-Business aus. Am „besten“ schnitt Princess „Under The Cherry Moon“ mit acht Nominierungen ab. Darunter „schlechtestes Drehbuch, schlechteste Musik, schlechteste Regie“.

In einer geplanten Disney-Zeichentrickverfilmung des Oliver Twist-Stoffes werden Billy Joel und Bette Midier einem Hundepärchen ihre Stimme leihen. Frau Midier wird ein snobistischer französischer Pudel sein, Herr Joel ein Terrier. Typecasting?

Manchmal versäumt man ja doch was, wenn man kein Ami-TV sehen kann. In der „Lote Night“-Show David Lettermans (die beste Talkshow der Welt!) jammten Joe Cocker und Wilson Pickett zusammen „In The Midnight Hour“, ¿ David Bowie, der die 40 Lenze-Hürde soeben genommen hat, schlupfte zum erstenmal in seinem doch recht ereignisreichen Leben in Roller-Skates, um in etwas anrüchigeren Gegenden von Los Angeles sein Video zu der aktuellen Single „Day In Day Out“ zu drehen. Für die angesagten Sommerkonzerte in unseren Breiten versprach der Maestro „sehr dick“ aufzutragen und „eine überaus surrealistische Show“ zu bieten, was immer das zu bedeuten hat.

Herr Springsteen macht gerade Skiurlaub in Vermont, während sich seine Manager-Front mit großen Sorgen martert. Nicht nur daß keine Versicherung der Welt bereit ist, für Bruce eine Unfallversicherung zu riskieren, auch stagniert die historische Fünf-LP-Box bei 3,5 Millionen verkauften Einheiten. Erwartet hatte man ja 10 Millionen, doch aus unerklärlichen Gründen fiel die Box in den Staaten mit einem Mal in den Chartskeller. ¿ Es ist nicht zu fassen: Der gute alte Jerry Garcia, Grateful Dead-Guru und seit jeher Vertreter des „Anti-Establishments“, verkaufte seinen Namen für eine fünfstellige Dollarsumme an eine amerikanische Speiseeisfirma, die demnächst mit dem Kirschlutscher „Cherry Garcia“ in den Markt drängen will.

Die 28jährige italienische Schauspielerin Lory Del Santo schenkte Eric Clapton (42) den ersten Sohn namens Conor. Gar nicht freuen darüber konnte sich Patti Boyd, die langjährige Ehefrau des Seitenmeisters. ,Unsere Ehe hat einfach darunter gelitten, daß Patti keine Kinder bekommen kann“, beteuert Eric, der seiner Frau anbot, doch weiter bei ihm zu bleiben. Was Paffi ablehnle. Die Scheidung folgt auf dem Fuß, man will aber trotzdem Freundschaft pflegen.

Schöne neue Welt: Nachdem Sting die alte Hütte von Barbra Streisand am Strand von Malibu für drei Millionen Dollar erstanden hatte, begann Herr Sumner diverse innenarchitektonische Verbesserungen in Auftrag zu geben. Glanzstück ist die neue Badewanne des Meisters, die vom Autotelefon aus per Fernsteuerung Wasser in einer genau vorgewählten Temperatur einlassen kann.