„Next Level“ K-Pop: Gibt es aespa bald als Roboter?


Die koreanische Girlgroup aespa aus dem Hause SM Entertainment ist nicht nur in dieser Welt extrem erfolgreich. Wenn es nach SM-Chef und -Gründer Lee Soo-man geht, werden sie in eine Entertainment-Welt aufbrechen, in der Avatare, Roboter und Aktivitäten im Metaverse an der Tagesordnung sind. Dabei hilft neuerdings gar die staatliche Universität Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST).

Erst kürzlich brachen aespa einen neuen Rekord: Der hirnsprengend futuristische Clip zur neuen Single „Next Level“ wurde innerhalb von 32 Tagen mehr als 100 Millionen Mal geklickt, was noch keiner Band gelungen ist, die offiziell als Newcomer gilt. Damit brachen sie den Rekord, den sie zuvor mit ihrer Debüt-Single „Black Mamba“ aufgestellt hatten. Aber die Band, die sich aus den Idols Karina, Giselle, Winter und Ningning zusammensetzt, ist nicht nur aus kommerzieller und musikalischer Sicht interessant. Wie ihr Chef – der Gründer von SM Entertainment Lee Soo-man – kürzlich bei einem Vortrag bestätigte, sollen sie auch Vorreiterinnen bei der Erschließung virtueller Räume und neuer technisch optimierter Entertainmentformen sein. Das „Next Level“ kann man also durchaus als Ansage verstehen.

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Das „Cultural Universe“ von SM Entertainment

Allein das ist keine Neuigkeit. SM hat schon vor einiger Zeit verkündet, dass man ein eigenes „Cultural Universe“ etablieren wolle, in dem Musikvideos mit Anime, Videospielen, Virtual Reality, Augmented Reality und Künstlicher Intelligenz verschmelzen will. Darauf zielen auch die Storylines der Videos zu „Black Mamba“ und „Next Level“. Sie spielen in einem futuristischen Universum, in dem nicht nur die realen Idols auftauchen, sondern auch ihre digitalen Avatare etabliert werden.

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Darauf weist schon der Bandname aespa hin, auch geschrieben als æspa. Er ist ein Kofferwort aus „æ“, das für „Avatar Experience“ steht und „Aspect“, das die duale Existenz der Gruppe beschreibt: Sie existieren in der realen sowie der virtuellen Welt. Das kennt man zwar schon aus diversen Konzepten wie BT21 und anderen (die wir hier vorgestellt haben) geht aber noch ein Stück weiter. Das „SM Culture Universe“ soll, ähnlich dem Marvel Universum, mit verschiedenen Idols, Avataren, Storylines und digitalen Welten gefüllt werden. Wie ambitioniert SM die Sache im Falle von aespa angeht, zeigte schon das Video, das die Charaktere einführt:

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SM Entertainment und die Elite-Uni Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST)

Am 23. Juni verkündeten die Elite-Uni KAIST und SM Entertainment nun eine offizielle Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Erforschung von digitalem Content, Künstlicher Intelligenz, Robotik und „Culture Technology“ (CT) – ein Begriff, den Lee Soo-man mit seiner Firma SM Entertainment selbst geprägt hat. So bezeichnete er die Gesamtheit des Prozesses vom Casting, über das Training bis zur Produktion und zum Marketing der K-Pop Acts.

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Als Startschuss der neuen Zusammenarbeit hielt Lee So-man einen Vortrag am KAIST, wo er Einblicke in die Zukunft des K-Pop-Entertainments im Allgemeinen und aespa im Speziellen gab. Lee sagte, mit Blick auf aespa: „Die Zukunft des Entertainments wird eine Welt sein, in der es Celebrities und Roboter gibt. Die Avatare sind die Vorstufe davon.“ Diese Welt habe mit aespa bereits begonnen. Außerdem verriet Lee: „Wir arbeiten bereits an Möglichkeiten, wie man Musik, Videos und Social Media mit der Robotik verbinden kann, und wie man diese mit Celebrities und Kultur zusammenbringt.“

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Eine neue Nähe zu den Stars und neue Content-Erlebnisse

Das werden Puristen als grausige Science Fiction sehen und Visionäre als logische Entwicklung. Lee zählt sich natürlich zu Letzteren: „Immer mehr Menschen wollen ihren Stars näher sein und suchen neue Verbindungen zu ihnen. Dieser Markt ist rapide gewachsen, vor allem durch die rasante Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und dem fortlaufenden Siegeszug des Internets, das in immer mehr Lebensbereiche vordringt.“ Lee versprach: „CT wird sich auf Augenhöhe mit den technischen Möglichkeiten weiterentwickeln. Es ist wichtig, konstant an der Verbindung von Technik und Kultur zu arbeiten, um neuen Content-Erlebnisse bieten zu können.“

Man kann also munter spekulieren, was die aespa-Fans in einigen Jahren so alles erleben können. Vermutlich werden sie in Videogames an der Seite ihrer Idols kämpfen, mit Virtual-Reality-Brillen in der Band-WG der aespa-Avatare abhängen, täglich mit einer AI kommunizieren, die ihren Idols nachempfunden ist – oder einfach ihren Bias als Roboter im Zimmer stehen haben, wo dieser singt, tanzt und von neuen Abenteuern der aespa-Girls erzählt …

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