Her

Her

Republic/Universal

Der ebenso souveräne wie eingängige Neo-Soul ist das Vermächtnis eines Duos, das vom Tod jäh auseinandergerissen wurde. 

Am 13. August vergangenen Jahres starb Simon Carpentier an Krebs, er wurde 27 Jahre alt und war schon seit Jahren schwer erkrankt. Das Debütalbum von Her, dem Projekt von ihm und seinem musikalischen Partner Victor Solf, entstand also mit dem Wissen um Endlichkeit und mit dem Wissen darum, dass Solf ab einem gewissen Zeitpunkt das Vermächtnis seines Partners mit weitertragen würde.

Man kann diese Hintergrundgeschichte natürlich nur schwer von der Kunst trennen, sie gibt den ohnehin recht dicht und dramatisch produzierten Songs noch einmal eine fast klerikale Ernsthaftigkeit mit, die man woanders als Pathos abheften würde, die aber dieser Platte sehr dienlich ist: Die Vocals der beiden, die nicht nur beim Soul, sondern auch beim Gospel gut zugehört haben, treffen auf Arrangements, die Digitales – die Songs entstanden alle zunächst am Computer – und analoge Instrumente gleichwertig behandeln.

Ein unglaublich sicher und souverän klingendes Soul-Album

Das Ergebnis sind einige sehr offensichtliche Hits, zu nennen sind da vor allem die bereits bekannten „We Choose“, das vom eigenen Einfluss darauf, wie einen die anderen erinnern, handelt und „Five Minutes“. Im weiteren Verlauf öffnet sich das Album, wagt Umwege und Halbfertiges, Skizzen und Songs, die mit der Zeit zum Track werden („Wanna Be You“), hält dabei aber stets die Balance. Ein unglaublich sicher und souverän klingendes Soul-Album.

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