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Hier von Musik zu sprechen, wäre falsch. Es geht vielmehr um Berechnungen, die der Frankfurter Ex-Elektro-lngenieur Michael Münzing in seiner Heimwerkstätte Studio mit den verschiedensten Apparaturen anstellt. Hämmernde Maschinen, gesampelte Baßläufe, darüber eine sogenannte Melodie gebaut, schon ist er fertig, der Hit für die Provinz-Disco. Spannend wird’s nur dann ein wenig, wenn Ex-Picnic At The Whitehouse-Sönger Eddie Hind zur Tat schreitet — mit Ausnahme der „In-A-Gadda-Da-Vida „-Coverversion, wo sich der Brite als Billy Idol und Münzing als skrupelloser Grabschänder versuchen.

Nicht irreführen lassen sollte man sich vom Werbetext eines Computer-Herstellers, der am Innencover ein Loblied auf eines seiner Modelle ablassen darf. Da heißt es: „Daß man mit einem Computer tolle Musik machen kann, beweist diese Platte.“

Blödsinn! So schön dieses Sponsoring fürs Geldsäckel der Produzenten auch sein mag, der Rechner ist hier vielleicht als Steuerzentrale (Sequenzer) eingesetzt, er könnte aber ohne angeschlossene Instrumente niemals den Sound dieser „Einspielung“ erreichen.

Ein Songtitel wie „Mac’s Flight“ läßt sogar den Schluß zu, daß Herr Münzinger eine ganz andere Computer-Marke verwendet, ein weitaus besseres Gerät mit komfortablerer Software. Fürs Zielpublikum nur leider unerschwinglich …