Aerosmith :: Pump
Die Tyler Gang aus Boston hält wieder Hof. Diesmal ober mit einer solchen Energie, die man den fünf Veteranen kaum mehr zugetraut hätte. Ihr Rhythm ’n‘ Blues-getränkter Hardrock bewegt sich trotz ständiger Bodenhaftung in luftigen Höhen, allen jungen Nachäffern noch immer um Klassen voraus. Natürlich hat ihnen Mastermind und Produzent Bruce Fairbairn erneut ein extrem erdiges Sound-Kostüm verpaßt, in dem Sänger Steven „Die Lippe“ Tyler & Co ihre anrüchigen Rock-Phantasien nach Herzenslust ausleben und -spielen können. Folkige Dulcimer-Töne als Intro zu „The Other Side“, Akkordeon- („What If Takes“) und bündelweise Bläser-Intervalle („Voodoo Medicine Man“) sorgen für differenzierte Farben und reichlich Sound-Stimmung in den Songs. Spätestens beim Liebesspiel im Fahrstuhl, „Love In An Elevator“, geht auch dem Letzten ein Licht auf: Aerosmith anno ’89 – die amerikanische Luftschmiede hat den Vorsprung des englischen Luftschiffes Led Zeppelin inzwischen schmelzen lassen.
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