AI Di Meola – Electric Rendezvous
Möglicherweise haben John McLaughlin, Paco De Lucia und AI Di Meola – nach antikem Vorbild – ein Triumvirat gebildet: Zwecks Machterhaltung auf dem Terrain der angerockten Jazz-Gitarre. Nach FRIDAY N1GHT IN SAN FRANCISCO, (das Triumvirat gut, akustisch und live) und nach McLaughlins relativ beschaulichem BELO HORIZONTE (mit einem McLaughlin/De Lucia-Duett) nun eine Attacke des Ex-Chick Corea-Gitarristen. Di Meola in härteren Gefilden: mit Jan Hammer, Anthony Jackson, Steve Gadd, Philippe Saisse und Mingo Lewis großenteils auf Heavy Metal-Jazzrock-Spuren. Dabei zeigt sich, daß Di Meola auch in schnellen und verzwickten Passagen alles richtig zupft – wer hätte dies erwartet?
Richtig: Jeder, der Di Meola von frühen LPs kennt. Mithin ist ELECTRIC RENDEZVOUS keineswegs eine Fortsetzung des Di Meola-Doppelalbums SPLENDIDO HOTEL mit seinen ebenso ausgewogenen wie abwechslungsreichen Stücken, sondern lediglich ein Beweis dessen, was nicht mehr bewiesen werden muß: Der Mann kann Gitarre spielen. Im „Ritmo De La Noche“ klingt’s gar ein wenig schwülstig und in „Passion, Grace & Fire“ natürlich spanisch, weil die Duette mit Paco De Lucia wohl momentan Mode sind. Darüber hinaus geht’s ziemlich rund, wobei Steve Gadd wie üblich hervorragt und Jan Hammer, wie mittlerweile ebenfalls üblich, sich selbst reproduziert. Eine sehr schöne und ziemlich überflüssige Platte, auch für Hard Core-Fans!
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