Aimee Mann Lost In Space :: Kraftvoll ruhig
Wie geht das globale Gejammer, schnell wieder? Die Popmusik brauche endlich mal wieder Heldenfiguren und Charakterdarstellerinnen? Hier zum Beispiel ist eine: Aimee Mann hat sich in Auseinandersetzungen mit der Plattenindustrie ihre künstlerische Freiheit erkämpft. Weil sie sich nicht weiter versklaven lassen wollte, kaufte die US-Sängerin eines Tages die Rechte ihres Albums BACHELOR NO. 2 von ihrer damaligen Record Company zurück und vertrieb das gute Stück via Internet. BACHELOR NO. 2 wurde im Windschatten des MAGNOLIA-Soundtracks zum Bestseller. Das Modell Mann erzählte so nebenbei vom Versagen der Plattenindustrie, die gerade in ihre größte Krise seit langem schlidderte. Die zehn Songs auf ihrem neuen Album LOST IN SPACE sind der Suche nach einer Harmome geschuldet, die Aimee Mann in ihrem Leben als Musikerin zu lange nachgelaufen ist. Auf dem eigenen, mit Manager Michael Hausmann betriebenen Super Ego Label hält Aimee Mann die Zeit an, um in ihren Träumen und Gedanken zu schwelgen. Die Ruhe, die ihr neues Album ausstrahlt, ist der Lohn selbstbestimmter Arbeit. Die Songs entstanden während der letzten anderthalb Jahre, in denen Aimee Mann mit dem Ehegatten Michael Penn ausführlich tourte und regelmäßig einen kleinen Club in Hollywood bespielte – zwischendurch, ohne Hast, ohne Zeitvorgabe. Frau Mann malt Melodien zwischen gestrichelten Blues-Gitarren, wehenden Streicher-Winden und Keyboards, die vom „Weißen Album“ der Beatles geträumt sein könnten. Diese Musik besitzt den Charme einer abblätternden Häuserwand in einem Guy-Peellaert-Rockbildband. Davor steht eine lange, dünne Frau mit einem immer noch suchenden Blick.
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