Akron/Family – Set ‚Em Wild, Set ‚Em Free

Die New Yorker ordnen die Beziehungen zwischen Rock, JaZZ, Blues und Folk neu. Ein Blick aufs Cover- es ist ein kräftiger weißer Farbfleck, der jenes Feld der amerikanischen Fahne ziert, das sonst für die „Stars“ vorgesehen ist. Man muss keine Symbolforschung anstellen, um zu ahnen, was Akron/ Family in ihren United States Of Music so umtreibt – die Freude am Experiment. Die New Yorker ordnen die Beziehungen zwischen Rock, Jazz, Blues und Folk neu, ohne dass das im Schaukasten lür Virtuosität enden würde. Die bisherigen Akron /Family-Veröf fentlichungen auf Michael Giras Young God Records haben schon mächtig Eindruck hinterlassen, in diesen Tracks entstand eine sich ständig wandelnde Musik, die der Sonderstellung der USA in der Rockund Pop-History zwar Rechnung trug, aber mit außer-angloamerikanischen Texturen und tribalistischen Elementen spielte. Jetzt haben Akron/Family ihren Crash-Kurs erweitert, Funk-Grooves aus der Talking-Heads-Schule prallen auf schweren Rock und die Jubel-Folk-Gesänge der Generation Animal Collective – und es funktioniert. „Gravelly Mountains Of The Moon“ so ziemlich in der Mitte der Platte ist ein Psychrock-Free-Jazz-Monster von siebeneinhalb Minuten, das sich mit der Idee des Chill-out versöhnt. „Many Ghosts“ im Anschluss steht als Kammermusik ganz erhaben im Raum. Weiter geht’s mit dem dezidierten Rock’n’Roll-Zerstörungskommando „MBF“. SET ‚EM WILD. SET ‚EM FREK hat auch damit zu tun, was Jimi Hendrix dereinst auf seiner Gitarre mit der amerikanischen Nationalhymne angestellt hat.