Alice In Chains :: The Essential
Grunge? Metal? Zwei Stunden 90er-Rrrock mit ein paar Streicheleinheiten vom Quartett aus Seattle auf zwei CDs.
Die Frage war beileibe nicht nur eine rhetorische: Grunge oder Metal? Helden oder Poser? Alice In Chains polarisierten, doch wenn man all die Knaller nochmal zwei Stunden lang am Stück hört, diesen Lärm, diese scheinbar titanenhafte Unverletzlichkeit, diese Superhelden-Attitüde, wird klar: Layne Staley und Co. waren stets näher an -sagen wir mal- LOAD als an NEVERMIND. Die Rabauken aus Seattle sind Mama Sony BMG wichtig genug, um sie in der verdienstvollen essential-Reihe zu verewigen. Verdienstvoll zumindest für all jene, die nicht im kompletten Backkatalog eines Künstlers/einer Band zwischen Perlen und Tand zu suchen bereit sind. Ihnen werden auf zwei CDs 24 Songs aus diversen EPs und LPs des Quartetts präsentiert, darunter allein neun aus dem Hauptwerk DIRT sowie je zwei [„What The Hell Have I“, „A Little Bitter“] aus dem Soundtrack zu „Last Action Hero“ und aus der 1999er 4-CD-Box MUSIC BANK [„Get Born Again“, „Died“]. Wie heißt das gleich? Ach, ja: Kaufargument. Fans werden eh längst alles haben. Und wen Alice In Chains schon in der Vergangenheit nicht zu fesseln vermochten, den wird all das Gedöns auch diesmal ziemlich kalt lassen – zumal es sich erstaunlich gestrig anhört. Bleiben als Zielgruppe nur noch jene, die gerne mal etwas Älteres neu entdecken. Ihnen sei gesagt: DIRT ist wirklich ein großes Album.
Mehr News und Stories