Anna Burch

Quit The Curse

Heavenly/[PIAS] Coop/ Rough Trade

Der Motorstadt-Blues spielt im Indie-Keller.

Die Detroiterin macht schöne Musik mit schönen Menschen, die Zwirbelbärte oder Doc Martens tragen und Gitarren mögen. Sie spielt in Bands wie Frontier Ruckus sentimentalen Schrammel-Rock, hat dann aber viel über Liebe und Freundschaft nachgedacht und nun ein Debütalbum geschrieben. Natürlich ist auch das schön, nur eben nicht schrammelig.

Stattdessen gibt es das große Dudeln und das ist durchaus positiv zu verstehen. Denn Anna Burch spielt lässigen Lo-Fi-Indie, der verspielt klingt und seine schlurchigen Momente hat. Die Gitarren leiern, während Burch die eigentlich alte Leier vom Verlorensein besingt und nicht jeden Ton trifft. Doch sie klingt gerade wegen der Unperfektheit der Songs so gar nicht abgedroschen. Ihre Musik wirkt entkrampfend. Sie tappst auf dem Album durch die Großstadt, saugt Blicke auf, tauscht Blicke aus, fürchtet, liebt, vermisst, verlässt. Als Hörer ist man dabei nah dran an Burchs Gefühls-Odyssee im Schatten der Motorstadt. Schön!

Klingt wie: Rose Melberg: HOMEMADE SHIP (2009) / Frankie Cosmos: NEXT THING (2016) / Soccer Mommy: COLLECTION (2017)

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