Annabel Lamb
„Das hat mir extrem Spaß gemacht“ feute sich die englische Rock-Chanteuse, nachdem sie während ihrer jüngst zu Ende gegangenen BRD-Tour einen Sack voll Neuerscheinungen auf Qualität prüfen sollte. Die gesamte Band erkor James Brown zum Tourbus-Favoriten, wohingegen bei Annabel eine deutliche Vorliebe für Frau Hynde und ihre Pretenders festzustellen war:
Pretenders: „Ich weiß nicht, wie viele Superlative ich jetzt aufzählen müßte, um auszudrücken, wie toll dieses Album ist. Chrissies Stimme ist wundervoll. Wenn auch die gesamte LP um einiges sanfter als frühere Pretenders Platten ausgefallen ist. so klingt die ganze Angelegenheit um ein Vielfaches interessanter, atmosphärischer. Ich glaube, das hat viel mit Chrissies Ehemann Jim Kerr zu tun; der hat einfach einen guten Einfluß auf sie. Fabelhaftes Album.“ (6)
James Brown: „Wie alt ist der jetzt? Annähernd 60, nicht wahr? Nun, ich liebe Prince, aber James Brown kann Prince Lektionen erteilen. Es gibt keinen Song auf diesem Album, dem auch nur eine Spur Dampf fehlt. Von Anfang an volle Pulle. Ich muß den Herren noch mal live sehen, unbedingt! Hör dir Cameo und diese Leute an; nie können sie das bringen, was James Brown zu leisten imstande ist.“ (6)
Timbuk 3: „Nun. das hab‘ ich leider alles schon gehört. Ich suche bei Musik immer Dinge, die den Geist anregen. Erfrischendes. Neues… Aber Timbuk 3 hat nichts davon. Ich kenne diese Band, ohne je von ihnen gehört zu haben. Die könnten, genauso wie Jason & The Seorchers, irgendeine andere Country-Rock-Band sein. Grundsätzlich sollte ich vielleicht noch anmerken, daß ich Cowboymusik sowieso nicht leiden kann.“ Beide: (1)
Paul Young: „Wo immer Paul Young seinen Hut liegengelassen hat -— dort war sein Zuhause. Und er täte aut daran,schleunigst wieder dorthin zu gehen, denn was auf diesem Album zu hören ist. hat nichts mehr mit dem Druck der frühen Jahre zu tun-. Ich weiß, er hatte Stimmbandprobleme, aber war das wirklich so schlimm, daß man ihn gleich seitens des Produzenten radikal zukleistert? Wo — Himmel noch mal — ist seine Stimme abgeblieben? Ich weiß, daß Hugh Padgham (der Produzent) mit diesem Album sehr zufrieden war. Ich hoffe, daß er das hier nicht zu lesen kriegt, sonst kann ich mir was anhören!“ (3)
Stranglers: „Die haben ein Niveau erreicht, das man mit nur einem Wort beschreiben kann: Qualität! Egal ob Songschreiben, Arrangieren, Produzieren,
die Boys sind wirklich auf dem aufsteigenden Ast.“ (5)
Billy Idol: „Der ultimative Rock ’n‘ Roll-Boy. Er hat das richtige höhnische Lächeln, die passenden Songs, das richtige Outfit. Auch wenn dies überhaupt nicht meine Musik ist. so bleibt einem vor soviel Können nur der blanke Respekt.“ (5)
Udo Lindenberg: „Wahrscheinlich seid ihr jetzt überrascht, aber ich finde die Platte richtig gut. (4)
Vor allem „Americans In Europe“. Ein toller Song. Mr. Lindenberg ist jedenfalls weitaus besser als dieser Falko. (3) Ich hab Falco nie getroffen, aber ich denke, der Typ ist nichts weiter als ein Arroganzling. Ich halte es ferner nicht für besonders geistreich, aus politischen Themen Klamauk zu machen, wie auf „Cowboy & Indian“. Und Kraftwerk klingen heute leider auch nur mehr alt. (3) Nichts hat sich da verändert, und Lieder wie „Musique Nonstop‘ sollten meiner Ansicht nach besser ‚Sequencers nonstop’… heißen.“
Frankie Goes To Hollywood: „Nur ein Wort dazu: Unkreativ 1 . Nichts, was nicht schon auf dem vorigen Album vertreten war. Wo ist die Aufregung? Das Excitement? Die müssen sich schnell was überlegen, sonst verlieren die Leute das Interesse. Schluß. Aus. Ende!“ (3)
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