Anthrax – Stomp 442
Mit ihrem zweiten Album für das Label Elektra greift die Band um Gitarrist Scot lan endgültig nach den Sternen am Metal-Firmament. In den elf Songs ergießt sich ein wahrer Schauer aus deftigen Trash-Metal-Riffs, peitschenden Rhythmus-Orgien und beißenden Gesängen übet den unbedarften Hörer. Anthrax wollen es nun wohl endgültig wissen und streifen ihr Image als oft nur noch milde belächelte Metal-Haudegen endgültig ab. Bereits der fulminante Opener ‚Random Acts Of Senceless Violence‘ unterstreicht das eindrucksvoll. Anthrax gelingt es mit STOMP 442 auf imposante Weise dem stagnierenden Metal-Genre jenseits der Crossover-Hysterie der vergangenen Jahre neue Impulse einzuhauchen. War es beim letzten Longplayer SOUND OF WHITE NOISE (1993) der Weggang von Sänger Joey Belladonna, für den dann lohn Bush (ex-Armored Saint) das Mikrophon übernahm, so sorgt diesmal der Ausstieg oder Rauswurf von Leadgitarrist Dan Spitz für einen Innovationsschub. Wie weggewischt scheint die Verkrampfung alter Tage. Noch nie klangen die Songs der Formation so kompakt, so selbstsicher. Unter der Regie der Butcher Bros, die zuletzt Urge Overkill zu einem perfekten Klangbild verhalfen, steigert sich Anthrax im Verlauf des Albums in einen wahren Spielrausch, der in Songs wie ‚Kingsize‘ und ‚Perpetual Motion‘ seinen Höhepunkt findet. Selbst die abschließende Ballade (‚Bare‘) wirkt da nur noch wie die Ruhe vor dem nächsten Sturm.
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