Art Of Vengeance/Word And Sound/RTD

Klassischer Techno, klassischer geht’s kaum.

Jeder Schlag des stoischen Rhythmus sitzt an der exakt abgemessenen Stelle, jedes Tuckern gleicht dem vorherigen zum Verwechseln, jede der wenigen hingetupften Klangflächen hebt ab wie ein Flugzeug. Aril Brikha weiß Bescheid. Er weiß, wie ein guter Techno-Track funktionieren muss. Wie die Quadratur des Kreises nämlich: muss in aller Ruhe vorwärtstreiben, die Zeit in Takte teilen und doch zugleich zum Stillstehen bringen. Mit Deeparture In Time – Revisited kehrt der in Teheran geborene Schwede noch einmal zurück zu seinem nun schon zehn Jahre alten Debütalbum. Die längst schon klassischen Tracks, allen voran „Groove La Chord“, sind neu abgemischt und um eine zweite CD mit damals unveröffentlichten Stücken ergänzt. Die Veränderungen, die Brikha vorgenommen hat, dienen vor allem dazu, die Eigenschaften der Originale noch deutlicher herauszuarbeiten. Die Schönheit seiner Tracks lag und liegt in ihrer Simplizität, die sich nur einem Ziel unterordnet: Die Körper zuerst in Bewegung zu bringen, und sie dann in einen schwerelosen, zeitfreien Zustand zu versetzen. Also lässt Aril Brikha unerschrocken eintönig die Elektronik rattern und verteilt Klangtupfer und Melodiefragmente wie kleine, unverdiente Schmankerl. Und doch fehlt nichts. Irgendwann steht die Zeit still, aber der Beat geht weiter, immer weiter.