Ash – Free All Angels :: Gitarrenrock: Reife Wilde
Ash aus Irland hatten das Clück, 1996 mit der Britpop-Welle über die Insel-Grenzen hinaus bekannt zu werden.“Girl From Mars!“, „Oh, Yeah!“ und „Goldfinger“ rotierten selbst hierzulande auf den Plattentellern anglophiler DJs. Tim Wheeler, damals gerade mal 19, hatte die fotogene Charlotte Hatherley an seiner Seite, und zusammen mit ihren beiden Mitstreitern avancierten sie mit dem Erfolgsalbum namens 1977 zur jugendlichen Kultband. Wo Oasis schon immer schon zu dröge wirkten und Blur zu künstlerisch ambitioniert waren,füllten Ash die Lücke der jungen Wilden, die einfach drauflos bretterten. Dann kam mit NU-CLEAR SOUNDS der Einbruch – die Kids wollten zu schnell erwachsen werden und dachten, das könne man mit Brachialsound erreichen. Jetzt, drei Jahre später, sind Ash wieder zurück – und Free All Angels knüpft brav an die Songphase der Anfangszeit an. Die Single „Shining Light“ ist ein eindeutiger „Girl From Mars“-Abklatsch. Die softeren Songs, wie das von Streichern begleitete „Candy“, klingen bei aller Mühe um Individualität berechnet und nach Nummer sicher. Die Intro-Anleihen bei Mansun („There’s a Star“) hätten sich die Beteiligten sparen können. Fazit: Ash gehen einen nicht ungefährlichen Schritt zurück, dürften aber damit (zumindest in England) nicht schlecht fahren. Denn dieses Album ist zwar nicht unbedingt sehr originell, kommt dafür aber wenigstens wie ein guter, alter Bekannter daher.
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