Be Bop Deluxe – Live! In The Air Age

Die vier Studio-Produktionen von Be Bop Deluxe beeindruckten durch ihren makellosen Collage-Sound; die erste Live-Lp des britischen Quartetts nun wirkt überraschend kräftig und komplex. Noch mehr im Vordergrund steht der Gitarren-Sportler Bill Nelson, der brav seine Rock-Lektionen gelernt hat und sie mit verblüffender Leichtigkeit zitieren kann: Hendrix, Santana und Queen, deren Einfluß man zuerst auf dem Titeltrack zu hören meint. Später, bei „Ships In The Night“, schlägt die Musik in einen lyrischen Vokalsatz über einem Reggae-verbrämten Rhythmus um. Ansonsten tritt der Gesang ein wenig in den Hintergrund, Deluxe bleibt schwergewichtig instrumental. Sehr begrüßenswert ist die Lösung, eine Bonus-Single beizulegen, auf der noch drei exzellente Stücke zu hören sind, vor allem das Perkussions-Instrumental „Shine . Andere Leute hätten aus all diesem Material vielleicht ein Doppelalbum gemacht – zusammengekleistert mit ein paar Füllseln. Be Bop Deluxe aber ist da sehr diszipliniert.