Beach Boys

L. A.

Capitol/EMI

Das vorangegangene Werk der Beach Boys („M.I.U. Album“) war ein Abklatsch von ollen Kamellen in halbneuem Gewand. Für das „Light Album“ haben sich die Jungs nun anstrengen müssen (neue Firma) und tatsächlich mit „Good Timin'“ und „Lady Lynda“ zwei sehr starke Songs produziert. Trotzdem war das „M.I.U. Album“ besser, weil zwar alles alt, aber auch alles durchgehend passabel gelungen war. Das Problem beim „Light Album“ ist nämlich, daß nach starkem Auftakt (die beiden besagten Songs) rein nichts mehr kommt. „Full Sau“ schleppt schon bedenklich, „Angel Come Home“, „Love Surrounds Me“ und „Baby Blue“ sowie „Goin‘ South“ auf der Rückseite klingen, als liege jemand wahlweise besoffen, mit extremem Liebeskummer oder mit ’ner Fischvergiftung in der Ecke und singt dabei – echt krank. Selbst der BB-Gesang en gros kommt nicht recht zur Geltung.

Immerhin gibt’s am Schluß ein (allerdings kaum erquickliches) Aufbäumen mit „Shortenin‘ Bread“. Am Ende von Seite eins soll „Sumahama“ mittels Geigen und Kling Klang wohl verquer Japanisches imitieren. Wenn Peter Alexander „Sukiyaki“ singt, nehm“ ich ihm das ja auch nicht ab. Aber dann: „Here Comes The Night“ – elf Minuten Beach Boys im Disco-Sound. Diesen Jungs stehen wohl alle Mittel und Mitmusiker zur Verfügung; sie können prächtig singen und brauchten doch nur noch eine hübsche, griffige Melodie zu komponieren – und fertig wäre eine exzellente Disco-Nummer. Aber sie schaffend nicht, „Here Coines The Night“ ist überlang, ohne Biß und ohne Schmiß. Daß dies wohl trotzdem zum Hit gerät, muß nichts heißen. Einer Single mit „Good Timin'“ und „Lady Lynda“ könnte man fünf Sterne geben, doch „L.A.“ ist eine Langspielplatte… 2 (aber knapp)