Beach House – Beach House

Gefangen in einer Schleife zwischen Traum und Zeit. Man entschuldige das floskelhafte Wortspiel (es werden noch einige folgen…), aber so kommt man diesem unkörperlichen Album in aller Kürze schon einigermaßen nahe, ohne sich in Jahreszeit- und namensbedingten oder schwelgerischen Metaphern zu vergehen. Außerdem wird Beach House, ohne sich in die Schleife zu begeben, auch nicht fassbar. Ohne sich von den Endlos-Drum-Loops und ziellos wabernden Keyboards- und Tasteninstrumenten nach und nach einlullen und von der sanften Slide-Guitar Sandmännchen-Sand in die Augen streuen zu lassen. Dass der träumerische Pop des Duos aus Baltimore vor Jahresfrist einen mittleren Blog-Hype auslöste, ist bemerkenswert, benötigt das Album eben Aufmerksamkeit über längere Zeiträume und funktioniert mehr als Stimmung als durch einzelne Songs. Beste Ausnahmen sind „Auburn And Ivory“ ein langsamer Spinett-Walzer, in dem das dramatische Potenzial von Victoria Legrands Stimme andeutungsweise erkennbar wird, und der begeisternde Spuk-Pop von „Tokyo Witch“. Ansonsten bleiben die Songs eher räum- und zeitlos, wecken aber einige verschwommene Erinnerungen. An die Velvet Underground der Nico Ära, freilich ohne Frau Päffgens schneidende Kühle. Oder an die Cocteau Twins, ohne deren Hang zum Experiment. Und an Luna und Broadcast, wenn Erstere mehr. Letztere weniger Herzschlag-Elektronik durch ihre Songs fließen lassen würden. An Musik also, für die man sich gerne in Traum-Haft nehmen lässt.

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