Beat Street

Heute braucht man im HipHop keine Fürsprecher von außen mehr. Diese Musik ist größer geworden, als sie werden sollte. 1984 aber benötigte man schon einen Harry Belafonte, um den Sound aus der New Yorker Bronx den Geldgebern in Hollywood schmackhaft zu machen. Der in Harlem geborene Sänger und Schauspieler setzte sich für die Bürgerrechte der Schwarzen ein, ohne damit das Establishment zu brüskieren. Im Mittelpunkt der von ihm betreuten Produktion beatstreet steht eine Jugend, die in der HipHop-Kultur einen Weg sieht, der Armut zu entkommen. Kids veranstalten Breakdance-Battles. gehen sprühen, legen auf und feiern Partys in abbruchreifen Häusern. Der mögliche Konflikt mit dem Gesetz wird angedeutet, aber der moralische Zeigefinger bleibt in der Hosentasche. Belafonte war es wichtiger, eine kreative und lebendige Szene auf dem Weg zum Erfolg zu porträtieren. Auftritte von Gallionsfiguren verstärken diesen Effekt. Hip Hop-Gründervater Kool Herc tritt als Partymacher in Erscheinung, der anderen eine Chance gibt. In der berühmten Diskothek Roxy sind Afrika Bambaataa und Grandmaster Melle Mel zu sehen. Auch rappende Ladys, damals noch sträflich in der Minderzahl, sind durch Us Girls, Tina B. und Brenda Starr vertreten. Wer mit pompösen Selbstdarstellern wie Jay-Z, 50 Cent oder Eminem aufgewachsen ist, mag kaum glauben, was er hier sieht. Genau diesen Leuten aber ist beat street unbedingt zu empfehlen.

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