Die Worte „Trash-Komödie prangen auf dem Cover von Video kings (SPV,4), was in dieser Kombination zunächst einen ganz natürlichen Reflex auslöst – Flucht. Denn man vermutet dahinter vorschnell schale Hausmeister-Zoten und kölsche Witzgranaten, und all das muss nun wirklich nicht sein. Aber dann wird alles gut. Weil Fabian Busch dem schmächtigen Videotheken-Messie Flo mit seinem Hang zum großen Ungeschick wahres Leben einhaucht, weil sein ergreifend schlichter Kollege Horst die bestürzendste Vokuhila-Frisur seit Öffnung der Mauer trägt, weil die Geschichte auf angenehme Art überdreht ist und die Musik dazu ziemlich gut. Von den Beatsteaks etwa, von Muff Potter und Peter & The Test Tube Babies. Weil der Low-Budget-Charme des Films bestens mit der vermieften Videothek in Berlin-Neukölln harmoniert und Bela B. nicht nur Autoradios klaut, sondern auch konspirativ eine Flasche herumträgt, „in der Dee Dee Ramone drin ist“. Weil Oliver Korittke auch in einer Nebenrolle brillieren kann. Badesalz jede Menge Scheiße reden und sogar Til Schweiger nicht nervt. Viele Gründe also, diesen Film anzusehen. Wenn man Giück hat, läuft so was in der Art gegen Mitternacht im Öffentlich-Rechtlichen, womöglich unter einem Label wie „junger deutscher Film“ oder irgendwas mit Berlin. Meistens hat man aber kein Glück, und da muss dann diese DVD nachhelfen.

Hilfe kommt auch von Welterklärer Dittsche: Dank der Doppel-DVD das perlt jetzt aber richtig über, ma‘ sagn! (X-Cell/Universal, 4) ist das Wort zum Sonntag auch langfristig gerettet. Die komplette fünfte Staffel lässt sich nämlich ganz unabhängig von öffentlich-rechtlichen Ladenöffnungszeiten in den Player schieben. Obwohl Abnutzungserscheinungen nicht auszumachen sind, lassen sich über sechs Stunden Dittsche kaum am Stück konsumieren, doch in gesunden Dosen genossen, sind Bademantels krause Welttheorien noch immer süffig. Ein Viertel -Stündchen ungesendete Denkanstöße gibt’s zum Nachtisch, und ein Booklet im Grillhähnchen-Design liegt auch dabei. Muss man mehr dazu sagen? Eigentlich nicht. Und überhaupt: Halt die Klappe, ich hab‘ Feierabend!

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