Big Deal :: Lights Out

Pärchenpop, der am Ufer eines Baggersees am besten aufgehoben wäre.

Man könnte jetzt sagen: Gegensätze ziehen sich an. Aber eher verhält es sich wohl so: Mit dem schwer religiös in Kalifornien erzogenen Kacey Underwood und der mit Künstlereltern in London aufgewachsenen Alice Costelloe haben sich zwei gefunden, die nur sich selbst brauchen. Okay, außerdem benötigen sie noch zwei Gitarren und eine Handvoll selbst geschriebene Songs. Aber das reichte dem Paar schon, um als Big Deal die Londoner Hype-Maschine anzuwerfen, die allerdings seitdem vorzugsweise mehr über den Beziehungsstatus der beiden spekuliert, als sich um die Musik zu kümmern. Selbst schuld, muss man nach dem Hören von Lights Out sagen, denn dieses Debütalbum lebt vor allem von der bisweilen sogar schlüpfrigen Spannung zwischen den beiden Protagonisten, die sich kennenlernten, als Costelloes Eltern Underwood als Gitarrenlehrer fürs Töchterchen engagierten. „Take me to your bed, don’t take me home“, flötet Costelloe nun. „Want to be your lover, trying hard to be your friend“, singen sie im Duett. Dieses Spiel mit Andeutungen ist nicht sonderlich subtil gestaltet, aber es ist wohl nötig, denn das untermalende Gitarrengeschrammel klingt über weite Strecken des Albums eher bedeutungslos. Die richtige Bühne für Big Deal bleibt vorerst das von einem Lagerfeuer beleuchtete Ufer eines sommerlichen Baggersees.

Key Tracks: „Chair“, „Homework“, „Summer Cold“