Blackmail – Friend Or Foe?
Es soll Leute geben, für die sind Blackmail die besseren Smashing Pumpkins und die besseren Placebo obendrein. Ebenbürtig barock, heavy und melancholisch. Und angemessen überlebensgroß in all dem. Blackmail springen aus den Wolken direkt in hochdramatische Harmoniewechsel, die aus dem dichtesten Moll gemacht sind, welches handelsübliche Stromgitarren weben können. Stürmen, aus Polterzeug und Bratzbrettern wild mit Sechzehntel um sich werfend, durchs Land nie schlafender Naturgewalten, verteidigen nach Leibeskräften ihre Wohnstatt im Auge des Taifuns, wo Aydo Abay an stillen Wassern niedersinkt, um mit seiner Jungsstimme in bittersüßen Melodien sein Spiegelbild anzusingen. Doch vor dem Narzissmus stehen die Selbstzweifel. Auch ist nicht jede Gitarrenwand Klagemauer. Nicht jedes Ego Mittelpunkt des Universums. Vielleicht haben sich eingangs genannte Blackmail-Befürworter deshalb so entschieden. Wer unter ihnen lieber sein Haar schüttelt als ständig an dicken, benebelnden Zigaretten zu saugen, wird mit Wohlwollen feststellen, dass Friend Or Foe? kompakter, direkter, mehr auf den Punkt gelang als der psychedelisch ausladende Vorgänger Bliss, Please. Was nicht bedeutet, dass ein Neuneinhalb-Minüter wie das durchaus Kyuss-verdächtige „Friend“ nicht mit einem Spaghettiwestern-Space-Intro alter Schule beginnen darf und immer noch alle Zeit bleibt, bis das schwärmerische Pedal-Steel-Outro von „Fast Summer“ endlich in Schönheit gestorben ist. www.blackmail-music.com
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