Dan Aykroyd hatte schon bessere Ideen, als dem Kultklassiker BLUES BROTHERS, einem Film,der so durchgeknallt und chaotisch war wie seine Titelhelden, nach 18 Jahren eine Fortsetzung folgen zu lassen. Vielleicht wäre es noch ganz witzig gewesen, wenn der Kanadier (er war und ist nun wieder Elwood Blues) die durch Drogentod bedingte Abwesenheit seines damaligen (weitaus witzigeren) Partners John Belushi (Jake Blues) kaschiert hätte, indem er diesmal beide Brüder-Blues-Rollen selbst übernommen oder sie als siamesische Zwillinge oder was auch immer gespielt hätte. Aber Einsicht oder Selbstironie erwartet man von Aykroyd, dem neben Chevy Chase ohne Zweifel unwitzigsten Spitzenkomiker Amerikas, umsonst Lieber erzwingen er und sein Regisseur John Landis (hat auch schon bessere Zeiten gesehen – oder fand irgendjemand BEVERLY HILLS COP 3 witzig?) ein liebloses Pseudo-Remake, in dem der verbliebene Blues-Bruder offensichtlich nicht mehr im Auftrag des Herrn, sondern der political correctness unterwegs ist. Soll heißen: Anno 1998 fluchen, rauchen, trinken, ficken die Herren Blues nicht mehr. Dafür mögen sie weiterhin schwarze Musik: Immer wenn den Filmemachern die Ideen ausgehen (oft), müssen verdiente Recken – von James Brown über Eric Clapton bis Blues Traveler – einspringen und retten, was zu retten ist (nicht viel). Selbst ein Vollprofi wie John Goodman (um Galaxien besser in THE BIG LEBOWSKI) steht auf verlorenem Posten, wenn all den harten Männern ganz warm ums Herz wird und sie dem schrecklichen Gör Buster helfen dürfen, der einen „Mentor“ benötigt. Beruhigend ist nur, daß man BLUES BROTHERS 3000 erst in 1000 Jahren ertragen muß. Aber Aykroyd plant dem Vernehmen nach ja bereits GHOSTBUSTERS 3 und 4! Was kommt als nächstes? SPIONE WIE WIR 2? Oder MY GIRL 3? Da sei Gott vor!