Boards Of Canada – The Campfire Headphase

Es ist am besten, du erwartest nichts vom neuen Album von Boards Of Canada. Auch nicht, daß es dich ebenso weit hinausträgt wie seine beiden Vorgänger. Denn auch die konnten das nur mit dir tun, weil du nichts weiter von ihnen erwartet hast. Gehe zum Rock und gehe zum Roll, gehe zum Pop, um etwas einlösen zu lassen – doch gehe nur in das Land, dem Brian Eno einen Namen gab (freilich in dem Bewußtsein, dieses Hinweisschild nur vor dem Eingang aufstellen zu können, weil es dahinter nichts gibt, worin man es befestigen könnte), wenn du zur Auflösung, zum Aufgehen von dir selbst bereit bist. Natürlich könnte man über The Campfire Headphase auch seitenlange Aufsätze verfassen. Aber darin wäre nichts übers Wellenrauschen, vom Wabern einzelner Gitarrennoten, von Echoloten-Elegien und kosmischem Sinuston-Singsang, gar von Moby-Rhythmuspatterns und Kitsch zu lesen. Sondern nur darüber, was man sieht, wenn man diese Musik hört. Hier kannst du jetzt dieses eine „Der kleine Prinz“-Zitat einsetzen oder deinem Bekannten einen Empfehlung aussprechen, der seine Tonträger gerne vom New-Age-Versandhandel bezieht lieh hoffe, es gibt ihn nicht wirklich!). Oder einfach mal die Klappe halten, nichts formulieren, nichts vergleichen, dich einfach selbst hinten anstellen – und dann diese Platte machen lassen. VÖ: 17.10.

www.boardsofcanada.com