Bonnie „Prince“ Billy – Is it the sea?

Der weltweite Will-Oldham-Freundeskreis weiß sehr wohl um die Wandlungsfähigkeit seines Bonnie „Prince“ Billy: Man hatte Will Oldham als Wiederentdecker des Crazy-Horse-Sounds aus den besten Neil-Young-Phasen live in Erinnerung, als kraftvollen Solo-Interpreten, aber dieses Live-Album hier besitzt doch eher Seltenheitswert: Bonnie „Prince“ Billy in Begleitung von Harem Scarem (nein, nicht die australische Blues-Punk-Band aus den 80er-Jahren.auch nichtdie kanadische Hardrockkapelle der 80er-Jahre), einem Folk-Ensemble aus Edinburgh, Schottland, das mit Fiedeln, Pfeifen, Flöte und Melodica seinen Dienst an den Traditionen versieht. Bonnie „Prince“ Billy und Harem Scarem sind für is it the SEA? mit den Oldham-Originalen in Klausur gegangen, haben einige Songs in sehr lange, aber hochkonzentrierte Epen verwandelt, die der Band genauso viel Raum wie dem Sänger geben („Cursed Sleep“ und „Molly Bawn“ zum Beispiel). Daneben gibt es die Beschleunigungsmomente: Ein stiller Klassiker wie „Arise, Therefore“ vom zwölf Jahre alten gleichnamigen Album wird in dieser Version mit dem Glasgower Perkussionisten Alex Neilson zu einem lebhaften Stück Fiedelfolk. is it the sea? demonstriert über die Strecke von über einer Stunde, dass die Songs des großen Waldschrats Will Oldham auch in anderen als ihren angestammten Sound-Kontexten funktionieren. Mehr noch, sie verlieren nichts von ihrer Strahlkraft und Schönheit. Und sie gewinnen neue Seiten. VÖ: 22.10.

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