Brendan Benson

My Old, Familiar Friend

Universal VÖ: 4. September 2009

Mit Raconteurs-Ruhm im Rücken will es der Power-Popper nun endgültig wissen.

Es kann doch nicht angehen, dass Brendan Benson immer nur an der Seite von Jack White im Rampenlicht glänzen darf. Denkt man sich, denkt er sich. Und deswegen wagt er es jetzt nochmals im Alleingang. Der Erfolg der zwei großartigen Alben mit The Raconteurs gab dem 38-Jährigen nach zehn Jahren voll konsumerischer Ignoranz Recht. Diesmal wird er sich mit keinem „respektablen Ergebnis“ o. ä. zufriedengeben.Diesmal will er alles. Das ist gut, denn die elf von Gil Norton (Pixies, Maxïmo Park) produzierten und von Dave Sardy (Oasis, LCD Soundsystem) abgemischten Songs sind facettenreicher, verspielter, epischer, schlicht größer als alles, was der Michiganian bisher auf Band brachte. Das ist nicht so gut, denn der, der viel will, der klingt schnell auch mal gewollt. Die vielen mehrstimmigen Riesenrefrains, die nach links und rechts, oben und unten auswuchernden Gitarrenmelodien und die ungenierten Hammondorgeln zwischen Beach und Quietsch Boys sollten Zeilen wie „Nobody’s listening (…) Put me out of my misery“ auf Brendan Bensons nächstem Album allerdings unmöglich machen.