Brendan Benson

You Were Right

Lojinx/Alive

Lieder schreiben kann der Indie-Songwriter nach wie vor, doch leider kommuniziert er inzwischen auf kleinstem gemeinsamen Nenner mit seinem Publikum.

Seit 20 Jahren veröffentlicht Brendan Benson Songs, die charmanten Sixties-Powerpop mit 90er-Indie-Rock verbinden. Allein: Die Welt dankte es ihm nicht. Er hatte immer wieder Stress mit Plattenfirmen, und leider gab ihm auch kein großer Publikumserfolg recht.

Eine Fußnote dieser ungerechten Geschichte: Ein bisschen berühmt wurde Benson als Co-Songschreiber und -Frontmann der Retro-Combo The Raconteurs, die trotzdem vor allem als Jack-White-Projekt wahrgenommen wurde. Für das neue Album ist diese alte, traurige Geschichte insofern von Belang, als dass sich beim Hören der Eindruck einstellt, der in Nashville lebende Songwriter habe sich zwischenzeitlich damit abgefunden, dass er nicht geliebt wird für seine eingängigen und dabei leicht exzentrischen Popperlen.

Nun liefert er solides Handwerk und will, so scheint es, vor allem eines: geschätzt und für kompatibel befunden werden. Mit radiofreundlichen, leicht countryrockigen Songs (die er seinen Fans bereits häppchenweise in sozialen Netzwerken vorgestellt hat) ist er in der Mitte der Straße angekommen. Was nicht heißt, dass einem beim Hören nie das Herz aufgeht: „She’s Trying To Poison Me“ und „The Fritz“ sind toll. Funkeln jedoch tut es selten. Das ist schade – weil man sich doch erinnert, dass Brendan Bensons Songs genau das können.