Buffseeds – The Picture Show
Die Buffseeds aus dem Südwesten Englands geben auf ihrem Debütalbum eine von Routinier Ian Caple (Tindersticks, a-ha, Mekons) akkurat und aufwändig produzierte Talentprobe ab, mit der sie sich als ernst zu nehmende Alternative für Fans von Bands wie Radiohead, Coldplay, Placebo, The Verve oder aber auch Embrace empfehlen. Zur fast feminin gefärbten, sich oft im Falsett bewegenden Stimme von Bandleader Kieran Scragg zeichnen die übrigen drei Bandmitglieder den farbenprächtigen musikalischen Hintergrund: Gitarrenschattierungen von dezentem Gezirpe bis exaltierten Rockismen, ein feinfühliges, punktgenaues Keyboardspiel und zurückhaltende bis opulente Streicherbeilagen. Weitläufig spannen sich die Melodiebögen der Briten zwischen introvertierten, nachdenklichen Momenten und reichlich dick aufgetragenen Bekenntnissen zu Glanz und Glamour, von wattebauschigen Romantizismen bis hin zu stürmischen Grunge-Gedächtnis-Riffs. Hübsche Details gibt es auf The Picture Show zu entdecken – von gefühlsechten Befindlichkeitsschilderungen („Bring me the tear gas, I’ve forgotten how to cry. I feel a riot inside“) bis hin zu instrumentalen Highlights wie dem aparten, langsam zum Stillstand kommenden Cello-Solo am Ende von „Sunlight“. Nur hat The Picture Show ein Problem. Der Platte fehlt ein offenkundiger, spontan fesselnder Hit. Darüber hinaus hat man vieles, von dem, was die Buffseeds machen, bei den oben genannten Bezugs-Bands schon ähnlich und dabei deutlich memorabler gehört hat. An Profilschärfe müssen die Engländer noch zulegen.
www.buffseeds.com
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