Busta Rhymes – E.L.E. :: Wuchtig

Busta geht die Luft einfach nicht aus: Seit er 1990 mit den Leaders Of The New School anfing, punktete er wuchtig und instinktsicher wie ein Boxer. Die letzten beiden Solo-Alben waren ein einziger Durchmarsch für das Energiebündel von der Ostküste. Auf E.L.E. (Extinction Level Event) pflegt Rhymes wie gewohnt mit der Flipmode Squad seinen Stil zwischen Hardcore-Raps und Kommerzproduktion. Mit todischerem Riecher für den mythenbeladenen Jahreswechsel zu 1999 erzählt Rhymes von der Apokalypse mit der kommerziellen Verve einer Hollywood-Produktion. Bei genauerem Hinsehen ist seine „Apocalypse now“ aber nur der Rahmen für einen Blick zurück im Zorn auf das verderbte Leben und die guten Partys. Funkig federt der Baß, raspelt der Sampler Gitarren- und Synthiepartikel drüber – und Busta überdeckt das ganze mit sich überschlagenden Wortkaskaden. Temporekord. Nicht, daß Busta bei seinem Schneller-höher-weiter keine Skills hätte: So erzählt er in „Brand New“ vom existenzbedrohenden Straßenraub in New York City. Selbstverständlich hantiert Busta mit Ironie und Witz: Am liebsten schlägt Rhymes aber noch immer Flic flacs zwischen Härte und Kommerz. Und wer würde sich als Partner dazu besser eignen als Ozzy Osbourne, mit dem Rhymes den Black Sabbath-Klassiker „Iron Man“ durch den Fleischwolf drehte?